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"Mehr Relief geht nicht" "Mehr Relief geht nicht": Hallenser gewinnt Deutschen Medailleurpreis 2020

Von Silvia Zöller 14.09.2020, 07:30
Die Medaille
Die Medaille Staatliche Münzsammlung München, Sergio Castelli

Halle (Saale) - Rossen Andreev hat den Deutschen Medailleurpreis 2020 gewonnen. Der Maler und Grafiker, der die grafische Werkstatt der Kunsthochschule „Burg Giebichenstein“ leitet, hat sich mit seiner Arbeit „Münster“ gegen 47 Künstler durchgesetzt, die für den Preis ebenfalls Arbeiten eingereicht hatte. Die Preisverleihung ist am 3. Oktober im thüringischen Suhl. Seit 2006 vergeben die Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst und die Stadt Suhl gemeinsam den Deutschen Medailleurpreis.

Andreev, der sich im Berufsleben vor allem mit Lithographien und Radierungen auseinandersetzt, ist überrascht über den Preis: „Ich habe mich sehr gefreut, aber nicht damit gerechnet.“ Erst seit 1995 beschäftige er sich mit der Medaillenkunst, nach seinem Studium an der „Burg“ von 1979 bis 1985 arbeitete der gebürtige Bulgare vor allem als Maler und Grafiker.

„Mit meinen Medaillen war ich bei Wettbewerben oft unter den Top 10"

„Mit meinen Medaillen war ich bei Wettbewerben oft unter den Top 10, jetzt ist es zum ersten Mal Platz eins geworden“, sagt der 64-jährige. Allerdings hatte er bereits 2019 eine besondere Auszeichnung erhalten für eine Münze, die Medaille des Jahres geworden ist.

Die Jury ist von der Medaille „Münster“, die das Foyer des westfälischen Landesmuseums zeigt, geradezu schockverliebt: „Mehr Relief geht nicht: vier bis 33 Millimeter Dicke! Mit seiner Medaille erschließt Rossen Andreev neue Möglichkeiten, Architektur in der dritten Dimension zu erfassen“, heißt es in der Begründung der Jury.

„Die Architektur-Medaille hat eine weite künstlerische Relevanz"

Von der Jury wurde besonders die schier unbegrenzte Kraft hervorgehoben, Betrachtende zu fesseln. Die Medaille besitze eine außerordentliche Bildkraft. „Die Architektur-Medaille hat eine weite künstlerische Relevanz. Sie ist sowohl eine abstrakte Form als auch ein konkreter Ort“, so die Jury.

Der Deutsche Medailleurpreis wird nur alle zwei Jahre vergeben. Schon 2018 ging der Preis nach Halle: Almuth Lohmann-Zell siegte mit dem Beitrag „Trans-Woman“. (mz)