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Mehr Attraktivität für Reisende Künstler der Freiraumgalerie gestalten das nächste monumentale Kunstwerk an Halles Riebeckplatz

Die Freiraumgalerie gestaltet die Stützmauer am „Grünen Hügel“. Auch im Gebäude wird weiter gearbeitet. Geht am Haupteingang bald ein Licht auf?

Von Dirk Skrzypczak 20.10.2021, 11:30
Danilo Halle gestaltet mit anderen Künstlern der Freiraumgalerie die lange Mauer am „Grünen Hügel“ hinauf zur Ernst-Kamieth-Straße.
Danilo Halle gestaltet mit anderen Künstlern der Freiraumgalerie die lange Mauer am „Grünen Hügel“ hinauf zur Ernst-Kamieth-Straße. Fotos: Steffen Schellhorn

Halle (Saale)/MZ - Am „grünen Hügel“ ist die Stützmauer für die neu gebauten Bahngleise jetzt bunt statt trist. Reisende sind schemenhaft zu sehen, die mit ihren Rollkoffern zum Bahnsteig hetzen. Andere stehen und scheinen auf ihren Zug zu warten. An der langen Mauerwand zwischen Riebeckplatz und Ernst-Kamieth-Straße entsteht das nächste monumentale Kunstwerk der Freiraumgalerie.

Zusammenarbeit mit der Freiraumgalerie eine willkommene Chance für mehr Attraktivität des Hauptbahnhofs

„Wir wollen die kahle Fläche aufbrechen und dadurch auch mehr Raum für den Hauptbahnhof schaffen“, sagt Danilo Halle, unter dessen Regie die Arbeiten laufen. Seit drei Wochen sind die Künstler schon am Werk. Sie verzichten bewusst auf eine fotorealistische Darstellung - so bleibt genügend Platz für die Fantasie der Passanten, die bislang an der Mauer vorbei laufen, statt sie als Kunstobjekt wahrzunehmen.

Für Bahnhofsmanager Karsten Kammler ist die Zusammenarbeit mit der Freiraumgalerie eine willkommene Chance, die Attraktivität des Hauptbahnhofs weiter zu erhöhen. Und da Kleider bekanntlich Leute machen, wie es ein altes Sprichwort sagt, gehört zu einem modernen Bahnhof auch eine gemütliche wie abwechslungsreiche Optik dazu. Die Freiraumgalerie hatte bereits den Fußgänger- und Straßenbahntunnel zwischen Genscher- und Riebeckplatz gestaltet.

Inspiriert vom Reisegedanken ensteht das monumentale Kunstwerk.
Inspiriert vom Reisegedanken ensteht das monumentale Kunstwerk.
Steffen Schellhorn

Hauptfassade am Genscher-Platz soll aufgehübscht werden

Das Thema waren Frauen, die sich als Persönlichkeiten in Halle einen Namen gemacht haben. Nun wird das Reisen selbst aufgegriffen - aber auch das Shoppen im Bahnhofsgebäude oder in den Arkaden davor. „Corona hat uns allen auf das Gemüt geschlagen. Ich hoffe, dass wir durch das neue Kunstprojekt den Hauptbahnhof zur Stadt noch weiter öffnen können“, sagt Kammler.

Und obwohl bereits mit dem Umbau des Bahnknotens Halle über 100 Millionen Euro in das Hauptgebäude selbst geflossen sind, kennt das Bahnhofsmanagement keine Verschnaufpausen. So soll die Hauptfassade am Genscher-Platz aufgehübscht werden. Den Sandstein lässt Kammler reinigen und ausbessern. Intensiver sind die Arbeiten am Westeingang, der Halle an der Ernst-Kamieth-Straße.

Suche nach Nachfolger für leerstehende Läden

Sie wird innen wie außen neu gestaltet. Das „hässliche Orange“, wie es Kammler nennt, weicht einer dezenten weiß-grauen Farbgebung. In der Halle wird der Boden saniert, was allerdings nicht von heute auf morgen funktioniert. „Zunächst muss die Statik der Deckenaufbauten geprüft werden“, sagt der Manager der MZ.

Auch abseits davon muss sich Kammler um Baustellen im und am Hauptbahnhof kümmern. So ist es noch immer nicht gelungen, einen Nachmieter für den Blumenladen am Haupteingang zu finden. „Das ist eine 1A-Lage, die natürlich ihren Preis hat. Das schreckt potenzielle Interessenten bisher ab.“ Unklar ist zudem, wie es mit dem futuristischen Fahrradparkhaus auf dem Genscher-Platz weitergeht.

Hauptbahnhof soll bei Dunkelheit ins Licht gerückt werden

Die Probezeit ist um, angesichts von Corona aber auch nicht aussagekräftig genug. Deshalb soll die Testphase nochmals verlängert werden. Was Kunden bislang bemängelt haben: Die Nutzung ist zu kompliziert, weil man dafür eine spezielle App benötigt. Außerdem sind die Zahlungsmöglichkeiten noch limitiert.

Und dann gibt es noch etwas, an dem Kammler seit über einem Jahr arbeitet: Er will den Hauptbahnhof bei Dunkelheit ins Licht rücken. Tests in der Haupthalle hatte es schon gegeben. Die Illuminierung war spektakulär. In einer ersten Phase soll aber zunächst die Hauptfassade angestrahlt werden. Wann es soweit ist? „Ich hoffe, dass wir es zur Weihnachtszeit schaffen.“