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Zu hohes Infektionsrisiko durch ÖPNV Kritik an Schwimmunterricht trotz Corona

20.04.2021, 11:00
Zu viele Menschen im Nahverkehr erhöht das Infektionsrisiko.
Zu viele Menschen im Nahverkehr erhöht das Infektionsrisiko. Foto: Kison

Halle (Saale) - Der Schwimmunterricht für Schüler ist in Halle sowie in ganz Sachsen-Anhalt auch in der aktuellen Situation grundsätzlich gestattet. Das Bildungsministerium habe dazu in der aktuellen Verordnung eine Regelung erlassen, teilte das Landesschulamt auf MZ-Anfrage mit.

Zu hohes Infektionsrisiko durch ÖPNV

Kritik kommt zum Teil von den Eltern: Sie befürchten ein erhöhtes Infektionsrisiko im ÖPNV bei der Ab- und Anreise ihrer Kinder von und zur Schwimmhalle. Für Halle zeigt sich ein differenziertes Bild. Das Schulschwimmen ist aktuell in mehrerer Hinsicht schwierig: Zum einen öffnen und schließen die Schulen je nach Infektionsgeschehen in kurzen Abständen, was die Bäderbetreiber vor Herausforderungen stellt.

Zum anderen ist in Halle momentan die Saline für das Schulschwimmen gesperrt: Schüler müssen auf andere Schwimmhallen ausweichen und dafür längere Wege in Kauf nehmen. Und um diese Wege zu den Schwimmhallen und wieder zurück zur Schule geht es in der Kritik der Eltern: „Im ÖPNV sehen sie ein unverhältnismäßiges und unnötiges Infektionsrisiko für ihre Kinder“, sagt Landesschulamtssprecher Tobias Kühne.

Schwimmunterricht trotz Corona

Derartige Kritik kenne auch der Stadtelternrat, allerdings eher vereinzelt, sagt der Vorsitzende, Thomas Senger. „Das ist eher ein schulspezifisches Thema, da die An- und Abreise in den Einrichtungen unterschiedlich gehandhabt wird.“ So gebe es in Halle sowohl Schulen, die sich in direkter Nähe zu Bädern befinden und deswegen keinen Transport anbieten, als auch solche, die auf ÖPNV angewiesen seien. Wieder andere Einrichtungen würden ihre Schüler in eigenen Bussen zum Schwimmunterricht fahren.

Schüler dürfen die Umkleiden benutzen und sich mit Mundschutz die Haare föhnen. Die Reglung gelte für alle Schulformen und Altersstufen. Der Schwimmunterricht unterscheide sich dabei nicht von anderen Fächern: „Schulschwimmen ist Teil des regulären Unterrichts. Die Teilnahme ist darum für alle Schülerinnen und Schüler verbindlich“, sagt Kühne. Ausnahmen gebe es lediglich an den Schulen, die ohnehin wegen hohen Inzidenzwerten geschlossen bleiben müssten. (mz/Franz Ruch)