1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Judoka aus Halle: Judoka aus Halle: Luise Malzahn auf der Suche nach den eigenen Sachen

Judoka aus Halle Judoka aus Halle: Luise Malzahn auf der Suche nach den eigenen Sachen

Von Petra Szag 17.08.2018, 14:19

Halle (Saale) - Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und dazu einen Glückscent im Schuh - das sieht der Hochzeitsbrauch aus viktorianischen Zeiten Englands vor. Nun hat Luise Malzahn nicht vor, sich in den nächsten Tagen zu trauen.

Und doch musste sich Halles aktuell erfolgreichste Judo-Frau all diese Dinge jetzt zusammenstellen. Notgedrungen. Denn ihre komplette Wettkampfausrüstung ist weg. Verschollen bei einer Anreise mit Hindernissen zum ersten Olympia-Qualifikationsturnier in Zagreb.

Luise Malzahn hofft zur WM in Baku auf ihre Sachen

„Ich hoffe inständig, dass meine Sachen schnell wieder auftauchen“, sagt die 28-Jährige. Gerade nämlich ist die Hallenserin vom Deutschen Judobund für die WM nächsten Monat in Baku nominiert worden. „Es wäre schön, wenn ich dafür meine Ausrüstung endlich wieder hätte.“

Doch der Reihe nach: Weil vor gut zwei Wochen ihr Flug von München nach Zagreb gestrichen worden war, hatte sich Luise Malzahn mit zwei Auswahlkolleginnen einen Mietwagen genommen und war die Nacht durchgedüst zu jenem Turnier, bei dem es die ersten Punkte für die Olympiastartplätze 2020 gab. Die Lufthansa allerdings konnte ihr das aufgegebene Gepäck nicht wiedergeben. Seitdem sind die Koffer verschwunden - samt ihrer beiden Sätze Wettkampfkleidung.

„Im Koffer sind noch einige Sportsachen, an denen ich sehr hänge“

Also borgte sich die Hallenserin von Kontrahentinnen erstmal die Utensilien, darunter neben einem weißen eben auch einen blauen Judo-Anzug. Da ihr Gepäck weiter fehlt, hat die Polizeikommissarin nun doch ihre alten Sportsachen wieder hervorgekramt, dazu einiges nachgekauft.

Unterwäsche, ein T-Shirt, das unter der Jacke getragen wird, Nahrungsergänzungsmittel - das alles war relativ problemlos zu ersetzen. „Im Koffer sind aber auch noch einige Sportsachen, an denen ich sehr hänge, die habe ich bei der Olympiaeinkleidung für die Rio-Spiele 2016 gekriegt“, erklärt Luise Malzahn ihr Dilemma.

Deshalb will sie die Hoffnung nicht aufgeben. Unabhängig davon wird sie den Ausrüster des Verbandes um eine neue Ausstattung bitten, um in Baku reglementgerecht auch die Jacke mit ihrem draufgenähten Namen anziehen zu können. Nur auf den Glückscent verzichtet sie. Das mit den Erfolg nimmt Luise Malzahn lieber selbst in die Hand. (mz)