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Judo Judo: Schon nach 100 Sekunden kommt das Ende

Von CHRISTOPH KARPE 25.08.2011, 19:05

PARIS/MZ. - Ihre Gegnerin Edwige Gwend setzte eine O-uchi-gari-Technik an und sichelte der WM-Dritten von 2009 das linke Bein um. Dies gab eine Ippon-Wertung, und die bedeutete das sofortige Aus der seit zwei Tagen 28-jährigen Athletin vom SV Halle. Auf der Tribüne herrschte bei Familie und Freunden ebenso fassungslose Enttäuschung wie bei Claudia Malzahn selbst. Schon bei der EM im April In Istanbul war sie im Eröffnungskampf gescheitert.

"Was soll ich sagen? Ich bin bitter enttäuscht. Die Italienerin hat mich ausgekontert. Es war ein schwarzer Tag für mich", sagte Claudia Malzahn am Donnerstagabend am Telefon, und ihre Niedergeschlagenheit war dabei deutlich zu spüren. Ein winziger Moment der Unaufmerksamkeit hatte sie um allen Lohn für die harten Trainingseinheiten der letzten Wochen gebracht. Dann machte sie sich Mut: "Das Leben geht weiter." Gold holte Gevrise Emane aus Frankreich mit einem Sieg im Favoriten-Finale über Yoshie Ueno aus Japan.

Am Freitag ist Claudia Malzahns Schwester Luise dran. Sie startet in der Klasse bis 78 Kilogramm. Ihre erste Gegnerin ist Daria Pogorzelec aus Polen, wie Luise 21 Jahre alt. Auf ihre große deutsche Konkurrentin Heide Wollert, die in Runde eins ein Freilos hat, könnte die Hallenserin erst im Finale treffen.

"Ich bin mir sicher, dass Luise es besser macht als ich. Auf jeden Fall werden wir ihr alle auf der Tribüne die Daumen drücken", sagt ihre Schwester Claudia.

Nach der WM nimmt sie sich eine Auszeit vom Sport und geht in den Urlaub. Abschalten wird bestimmt gut tun. Und danach beginnt bereits die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele. Der Kurz-Auftritt von Paris wird dann sicherlich noch einmal intensiv ausgewertet. Schließlich soll so eine Panne nicht noch einmal passieren.