Immobilienmarkt Immobilienmarkt: Preise für Wohnraum in Halle steigen

Halle (Saale) - Die Nachrichten vom Immobilienboom in Deutschland und stetig neuen Rekordpreisen bestimmen schon länger die Schlagzeilen. Und es gibt kritische und ängstliche Stimmen, die von einer gefährlichen Entwicklung sprechen und die Gefahr einer Überhitzung und „Immobilienblase“ sehen. So weit wie in Metropolregionen wie Berlin, München oder Hamburg, in denen die Kaufpreise für Immobilien jährlich um zum Teil zweistellige Prozentzahlen gestiegen sind, sei es aber in Halle noch nicht, so Alexander Retzlaff, Geschäftsführer der Immobiliengruppe 3A in Halle.
Allerdings führe die Entwicklung auch in Halle zu immer mehr Investoren. Insbesondere im Bereich von Mehrfamilienhäusern sind die Kaufpreise in den vergangenen fünf Jahren um etwa 30 Prozent gestiegen. So sind Investoren mittlerweile bereit, bis zu 1 200 Euro je Quadratmeter Wohnfläche für Toplagen im Mühlwegviertel, Giebichenstein oder Kröllwitz zu zahlen. Die Begründung dafür liegt jedoch auch an dem zu geringen Angebot der Saalestadt.
Jedoch sei, so warnt Retzlaff, auch in Halle Vorsicht geboten, denn: „Die Mieten steigen deutlich langsamer als die Kaufpreise“. Wie das Frühjahresgutachten des Zentralen Immobilien Ausschusses darlegt, stiegen die Angebotsmieten in 2014 nur noch um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr - nach 2,5 Prozent in 2013.
Diesen Anlass würden viele große Immobilienunternehmen nutzen, um sich von Teilen ihres Besitzes zu trennen und Gewinne mitzunehmen. Das derzeit noch niedrige Zinsniveau mache es möglich, dass auch immer mehr Hallenser den Traum vom Eigenheim oder der Eigentumswohnung verwirklichen wollen.
Die Nachfrage sei deutlich höher als das Angebot. Doch auch hier müssten Verkäufer genau hinschauen. „Die Nachfrage ist deutlich gestiegen und somit hat es auch die Kaufpreise in Halle im Durchschnitt um bis zu 20 Prozent angehoben - allerdings beschränkt auf wenige Lagen wie Halles Norden“, so Retzlaff. Spürbar für die Hallenser bleibt, dass Mieten und Kaufpreise angezogen haben, von „Überhitzung“ könne jedoch nicht gesprochen werden. (mz/kpa)