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MZ-Jahresrückblick Im November stehen Hallenser an für den dritten Piks

Die Debatten um eine Impfpflicht wurden im November lauter. Und auch das Interesse an Auffrischungen stieg.

Von Annette Herold-Stolze 15.01.2022, 15:15
Assistenzärztin Franziska Kelm impft eine Patientin  im Ärztehaus in Neustadt mit einer Boosterimpfung.
Assistenzärztin Franziska Kelm impft eine Patientin im Ärztehaus in Neustadt mit einer Boosterimpfung. Foto: Silvio Kison

Halle/MZ - Immer noch dieses Virus! Wer zu Jahresbeginn noch gehofft hatte, der Corona-Spuk würde 2021 ein Ende haben, war im November längst eines Besseren belehrt. Statt Lockerungen waren strengere Regelungen zum Schutz vor der Pandemie in Aussicht, und in der öffentlichen Diskussion wurden Forderungen nach einer Impfpflicht zumindest für Pflegeberufe lauter.

Zugleich schließen sich den „Montagsspaziergängen“ der „Bewegung Halle“ zunehmend mehr Menschen an. Sie äußern lautstark Protest an den Corona-Maßnahmen. Allerdings wird auch Kritik daran laut, dass bei diesen Aufzügen rechtsradikale Töne zu hören sind. Dieser Trend sollte sich in folgenden Wochen noch verstärken.

Unterdessen wächst in der Saalestadt das Interesse an Auffrischungsimpfungen. Die Hallenser stehen wie im Frühjahr wieder an, um eine Impfung gegen Corona zu erhalten. Das Klinikum Bergmannstrost richtet Anfang November die eindringliche Bitte an alle Impfwilligen, von telefonischen oder E-Mail-Anfragen nach einem Termin abzusehen. „Wir können es organisatorisch kaum noch stemmen“, teilt die Klinik über ihre sozialen Kanäle mit. Das Personal werde für die Behandlung schwer verletzter und kranker Patienten und freie Telefonleitungen für die Organisation dieser Behandlungen benötigt.

Ende November eröffnete die Stadt ihr Impfzentrum in der HeinrichPera-Straße wieder - anfangs bildeten sich auch dort lange Warteschlangen. Halles Gastronomen bereitete indes Sorgen, wem sie unter welchen Bedingungen Zugang zu ihren Cafés und Gaststätten gewähren sollen und ob es sich angesichts eines Reglungswirrwarrs, steigenden Inzidenzen und Hospitalisierungswerten eigentlich lohnt, diese überhaupt offen zu halten.

„Niemand weiß, wie es in den nächsten Wochen weitergeht“, sagt Bodo Czok, Gastronom und Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes sei die Situation für die Gastronomen äußerst angespannt - „wieder mal“. Alle säßen in der Warteschleife. „Für uns Gastronomen ist diese Planungsunsicherheit eine Katastrophe. Jeder von uns muss seine Ware bestellen, doch ob wir überhaupt noch öffnen dürfen, ist noch unklar.“