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„Eine globale Pandemie braucht globale Lösungen“ Hallesche Studentin engagiert sich als Jugendbotschafterin

19.04.2021, 15:30
Als Jugendbotschafterin aktiv: die Studentin Lisa Heller
Als Jugendbotschafterin aktiv: die Studentin Lisa Heller Foto: Silvo Kison

Halle (Saale) - Man könnte meinen, dass die Tage von Lisa Heller mindestens 40 Stunden lang sind. Gerade ist die 25-Jährige Studentin dabei, ihre erste Masterarbeit fertigzustellen. Im Sommer will sie die zweite abgeben. Neben ihrem Assistenz-Job an der Universität hat sie gerade ein Praktikum begonnen. Und sie engagiert sich ehrenamtlich: als Jugendbotschafterin der Entwicklungsorganisation One.

Auf diese Bewegung aufmerksam geworden ist sie bei Recherchen für ihr Studium, das die junge Frau aus Neckarsulm nach dem Soziologie-Bachelor in Bamberg nach Halle geführt hat. „International Area Studies“ interessierten sie, ein interdisziplinärer Studiengang, der nach ihren Worten so nur an der Martin-Luther-Universität angeboten wird.

Globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sind Themen, die Hallenserin besonders interessieren

Auf Empfehlung ihrer Professoren hat Lisa Heller parallel noch ein Masterstudium im Wirtschaftsrecht begonnen. Beides ergänze sich gut, hat sie festgestellt – und findet für ihre Hochschule nur lobende Worte. Sie mag den Campus, die Bibliothek und ist mit dem halleschen Studienangebot vollauf zufrieden.

„Mir macht mein Studium unglaublich Spaß“, erzählt sie.

Lisa Heller

Etwas bewegen, etwas verändern – das treibt Lisa Heller an. „Ich möchte mich nützlich fühlen und meine Zeit nicht damit vergeuden, etwas zu tun, hinter dem ich nicht stehe“, sagt sie mit Blick auf ihr künftiges Berufsleben. Globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit sind Themen, die sie besonders interessieren und die sie auch zur Bewerbung beim One-Jugendbotschafterprogramm veranlasst haben. Impfgerechtigkeit ist eine Frage, die sie momentan besonders bewegt. In Afrika gebe es Länder, in denen bisher nicht ein Mensch gegen Corona geimpft sei, während in den reichen Ländern Vakzine gehortet würden.

Jugendbotschafter-Programm befasst sich mit wichtigen Themen über Grenzen hinweg

Es gehe nicht darum, jemandem etwas wegzunehmen, stellt Lisa Heller klar. „Aber eine globale Pandemie braucht globale Lösungen. Wenn wir hier durchgeimpft sind und dort neue Mutationen entstehen, werden sie auch Europa erreichen.“ Lisa Heller verweist auf Norwegen, das begonnen hat, Impfdosen an die internationale Impfstoff-Initiative Covax weiterzugeben und zugleich sein nationales Impfprogramm fortführt.

Wie man sich mit seinen Anliegen Gehör verschafft, ist ein Thema des Jugendbotschafter-Programms. Auch mit Fragen der Entwicklungszusammenarbeit oder des Antirassismus’ befassen sich die jungen Leute – und das über die Grenzen Europas hinweg. Das ist ganz in Lisa Hellers Sinne, wie sie deutlich macht: „Nur im Dialog kommt man zu einer guten Lösung.“ (mz/Annette Herold-Stolze)