1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Halles Sportler des Jahres: Halles Sportler des Jahres: Nadine Müller, SV Halle Lions und Rico Freimuth geehrt

Halles Sportler des Jahres Halles Sportler des Jahres: Nadine Müller, SV Halle Lions und Rico Freimuth geehrt

11.01.2014, 12:57
Diskuswerferin Nadine Müller
Diskuswerferin Nadine Müller dpa Lizenz

Halle (Saale)/MZ. - Der Stadtsportbund Halle hat auf seinem traditionellen Neujahrsempfang am Samstagvormittag Sportler und Mannschaften geehrt. Die ersten Plätze belegten dabei die Diskuswerferin Nadine Müller, der Zehnkämpfer Rico Freimuth und die Basketballerinen des SV Halle.

Im feierlichen Rahmen des Empfangs im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen werden jedes Jahr die Gewinner der Wahl zum Sportler und zur Mannschaft des Jahres bekanntgegeben. Auch Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand nahm an dem Empfang teil.

Seit 1998 veranstaltet der Stadtsportbund Halle gemeinsam mit der Mitteldeutschen Zeitung die Umfrage nach den Sportlern des Jahres in den Kategorien: Frauen, Männer und Mannschaften.

Die Gewinner im Überblick

Frauen:

1. Nadine Müller (HLF)

2. Luise Malzahn (SV Halle)

3. Ilke Wyludda (HLF)

Männer:

1. Rico Freimuth (HLF)

2. Matthias Fahrig (SV Halle)

3. Stephan Rewohl (Budo-Akademie)

Mannschaften

1. SV Halle LIONS

2. Hallescher FC

3. MEC Saale Bulls

Die Nominierten

Luise Malzahn hat sich in Europas Judo-Elite etabliert. Bei den kontinentalen Titelkämpfen erkämpfte sich die 23 Jahre alte Athletin des SV Halle den fünften Platz. Und mit der Mannschaft holte sie sich als Zugabe auch noch die Bronzemedaille ab.

Nadine Müller lief auch in diesem Jahr wieder dem ganz großen Erfolg hinterher. Aufgrund ihrer hartnäckigen Verletzungsprobleme und der extrem kurzen Vorbereitungszeit auf den Saisonhöhepunkt ist für die 28 Jahre alte Diskuswerferin von den Halleschen Leichtathletik-Freunden der vierte Platz bei der Weltmeisterschaft dennoch aller Ehren wert. Schließlich hält sie sich beständig in der Weltspitze.

Julia Lier hat in diesem Jahr endgültig den Sprung vom hoffnungsvollen Talent zu den Großen der Elite vollzogen. Die 21 Jahre alte Ruderin vom Verein Böllberg-Nelson besitzt enormes Potenzial und sollte mit ihrem fünften Platz im Doppelzweier bei der Weltmeisterschaft noch lange nicht am Ende sein.

Britta Steffen stieg nach 18 Jahren mit vielen Siegen, aber auch bitteren Niederlagen endgültig aus dem Becken. Die 30 Jahre alte Schwimmerin vom SV Halle verabschiedete sich mit Rang sechs über 100 Meter Freistil und zwei achten Plätzen in der Freistil- und der Lagenstaffel bei der Weltmeisterschaft vom aktiven Schwimmsport. Steffen ging mit zwei Olympiasiegen, zwei WM-Titeln, zwei Weltrekorden. Selbst die Aussicht auf eine letzte Medaille bei den Europameisterschaften 2014 in Berlin konnte sie nicht mehr umstimmen. „Ich gehe in dem Bewusstsein, zu den Besten der Welt zu gehören.“

Theresa Michalak wurde bei den Kurzbahn-Europameisterschaften Fünfte über 100 Meter Lagen. Ab Januar studiert und trainiert die 21-Jährige an der Universität in Gainesville (Florida) und gehört dort zur Trainingsgruppe um Superstar Ryan Lochte, „um mich weiter zu entwickeln“.

Ilke Wyludda bestätigte in diesem Jahr ihre Leistungen aus der Vorsaison. Die Olympiasiegerin im Diskuswerfen von 1996, die nach ihrer Beinamputation im Behindertensport heimisch geworden ist, war bei der Weltmeisterschaft mit Platz vier im Kugelstoßen einen Rang besser als bei den Paralympics 2012. Mit dem Diskus erreichte die 44-Jährige wie 2012 Rang neun.

Aline Hundt schaffte es in diesem Jahr noch einmal aufs Treppchen. Bei den Europameisterschaften gewann die 26 Jahre alte Rettungsschwimmerin der DLRG Halle-Saalekreis Bronze über 100 Meter Retten mit Flossen. Nach mehr als zehnjähriger Nationalmannschafts-Karriere erklärte sie nach dem Deutschlandpokal in Warendorf im November ihren Rücktritt.

Stefanie Kasperski holte sich bei den Europameisterschaften der Rettungsschwimmer wie Aline Hundt eine Bronzemedaille ab. Dies gelang der 26-Jährigen im Wettbewerb 100 Meter Retten mit Gurtretter.

Anke Palm ist die Dritte im Bunde der erfolgreichen Rettungsschwimmerinnen der DLRG. Ihre großen Stunden schlugen in diesem Jahr bei den Polizei-Europameisterschaften in Dnepropetrowsk, bei denen die 25-Jährige bei fünf Starts fünf Medaillen abräumte. Drei davon hatten einen goldenen Glanz.

Anne Becker vom Ruderverein Böllberg-Nelson saßen bei den Europameisterschaften im deutschen Achter und holten sich dort die Silbermedaille.

Michaela Schmidt vom Ruderverein Böllberg-Nelson saßen bei den Europameisterschaften im deutschen Achter und holten sich dort die Silbermedaille.

Kathleen Merx vom USV Halle ist in der Sportart Frisbee zu Hause. Und das, wie das Jahr 2013 bewies, sehr erfolgreich. Bei den Europameisterschaften im spanischen Calafell unweit von Barcelona krönten sie sich zu europäischen Champions im Beach Ultimate Frisbee.

Daniela Kathmann vom USV Halle ist in der Sportart Frisbee zu Hause. Und das, wie das Jahr 2013 bewies, sehr erfolgreich. Bei den Europameisterschaften im spanischen Calafell unweit von Barcelona krönten sie sich zu europäischen Champions im Beach Ultimate Frisbee.

Er machte in den letzten Tagen des Jahres mit seinem Vereinswechsel von den Halleschen Leichtathletik-Freunden zum SV Halle Schlagzeilen. Im laufe des Jahres hat er aber auch sportlich überzeugt. Er bewies aufsteigende Tendenz, verbesserte seine persönliche Bestleistung beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen auf 8 488 Punkte - allerdings vom Wind begünstigt. Bei den Weltmeisterschaften in Moskau erzielte der 25-Jährige 8 382 Punkte und wurde damit starker Siebter.

Er hatte im Jahr 2013 eigentlich größere Erwartungen an sich selbst. Die Plätze sieben am Boden und acht beim Sprung bei den Europameisterschaften sind eigentlich nicht sein Anspruch. Trotzdem schaffte es der Sportsoldat wieder in das deutsche WM-Aufgebot für die Titelkämpfe im belgischen Antwerpen und wurde einmal mehr jäh aus seinen Träumen gerissen. Beim Vorkampf am Boden spielte ein Kampfrichter nicht so mit, wie es die Regel verlangt hätte. Der gab ihm einen Zehntelpunkt zu wenig und der Hallenser musste als Zwölfter mit leeren Händen abreisen. Auch Rang zehn beim Sprung war nicht ideal. Doch das 28 Jahre alte Stehaufmännchen hat bereits wieder die EM und WM 2014 im Blick.

Er war als Zehnkämpfer eigentlich der Trainingspartner von Rico Freimuth. Doch er stand mit dem Hürdensprint auf Kriegsfuß. Also empfahl ihm Trainer Wolfgang Kühne den Wechsel zu den Bobfahrern. 2012 wurde er mit Pilot Francesco Friedrich im Vierer Junioren-Weltmeister und erhielt eine Wildcard für die WM 2013 in St. Moritz, wo sie 13. wurden. Im Mixed-Wettbewerb von Skeleton und Zweierbob kam er mit Pilot Maximilian Arndt auf Platz vier.

Er und sein Ruder-Partner Andre Sieber erlebten in diesem Jahr bei den Saisonhöhepunkten kein A-Finale. Bei der EM im Mai in Sevilla hielten sie sich zumindest mit dem Sieg im B-Finale als Siebte schadlos. Bei der WM im südkoreanischen Chungju bestätigten sie dieses Resultat mit Platz zehn.

Er stand auch im letzten Jahr bereits auf der Kandidatenliste zu Halles Sportlern des Jahres. Und auch im Jahr 2013 hat sich der Karateka wieder für die Wahl ins Gespräch gebracht. Zwar sind sein Disziplinen nicht olympisch, doch Rang drei in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm bei der Europameisterschaft in Budapest haben ihm die Nominierung zur Wahl eingebracht.

Als Neu-Hallenser gelang Kai und Kevin Müller mit EM-Bronze ein Einstand nach Maß. Die beiden Slalomkanuten aus Magdeburg, die beim Böllberger SV eine neue Heimstatt gefunden haben, paddelten bei der kontinentalen Meisterschaft im Juni in Krakow mit der deutschen Zweiercanadier-Mannschaft aufs Treppchen. Bei der WM drei Monate später in Prag schafften es die deutschen Meister in der Einzelkonkurrenz als Achte in die Top-Ten. „Im kommenden Jahr soll es noch ein Stück weiter nach vorn gehen“, sagt Kevin Müller. Er spricht da auch für seinen Bruder und versichert: „Wir fühlen uns gut aufgehoben in Halle.“

Die Schwimmer des SV Halle haben unter dem bezeichnenden Namen Saale-Haie in der Bundesliga für Aufregung gesorgt. Am Ende dieser Mannschaftsmeisterschaften stand für die von den WM-erprobten Britta Steffen, Daniela Schreiber und Theresa Michalak angeführte SV-Truppe - trotz Grippewelle - ein bemerkenswerter zweiter Platz. Mit Weltrekordler Paul Biedermann an der Spitze sicherten die Männer mit Rang fünf zudem die bisher beste Platzierung in der Bundesligageschichte des Vereins

Die SV Halle Lions gehören zu den schillerndsten Mannschaften der ersten Basketball-Bundesliga der Frauen. Daran ändert auch der Fakt nichts, dass der Vize-Meister der Vorsaison und Tabellenzweite der Vorrunde im April überraschend schon im Playoff-Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft an den Rhein Main Baskets gescheitert ist. Die Schützlinge von Trainer Patrick Bär sind ein wahrer Zuschauermagnet. Ein weiterer Pluspunkt für die SV-Frauen: : Der vereinseigene Nachwuchs empfahl sich immer wieder nachdrücklich für internationale Bewährungschancen.

Die Handballerinnen von Union Halle-Neustadt schlossen letzte Saison die zweite Bundesliga mit Platz fünf ab. Nach einem schwächeren Saisonstart blieben die Wildcats immer mit der Spitze auf Tuchfühlung und weckten so die leise Hoffnung, in absehbarer Zukunft vielleicht einmal um den Aufstieg mitkämpfen zu können. Was der jungen Mannschaft noch fehlt, ist die Konstanz und vielleicht auch noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen, um auch die ganz knappen Spiele am Ende für sich zu entscheiden.

Einen befriedigenden Saisonabschluss konnten die Frauen des USV Volksbank Halle in der Schach-Bundesliga verkünden. Dank ihres Schlussspurts beendeten die USV-Frauen die Saison auf Bundesliga-Rang sechs. „Zwei Plätze über dem Setzlistenplatz acht. Das ist für uns ein respektabler Erfolg“, so Teamchef Jürgen Luther.

Kristin Hesselbarth und Stefanie Hedler vom Reideburger SV haben in der ersten Radpolo-Bundesliga zum zweiten mal den Sprung in die Playoffs geschafft. Nach Platz sechs im Vorjahr rangierten sie die beiden diesmal an fünfter Stelle ein. Ihr Aufwärtstrend setzt sich also fort.

Die Judoka des SV Halle haben eine große Fangemeinde. Sie punkten unter den Zuschauern jedes Mal auch mit packenden Kämpfen und ungeheurem Einsatz. Der Mini-Etat lässt die Verpflichtung teuerer Gastgaster nicht zu, dafür holen sich die Männer um Teamchef Stephan Fröhlich Verstärkung aus der Region wie Thüringen oder Sachsen. Die Rechnung ging auf. Am Ende schafften die SVer mit ihren Seriensiegern Timo Prellwitz und Michael Möbius Platz fünf.

Spannend ging es auch in dieser Saison in der Turn-Bundesliga zu. Am letzten Kampftag schaffte das Mitteldeutsche Turnteam mit Ex-Europameister Matthias Fahrig an der Spitze den Klassenerhalt. Durch seine Einsätze bei EM und WM konnte Halles Vorturner seinen sehr jungen Teamkollegen - allesamt Eigengewächse aus Halle oder Chemnitz - nicht immer beistehen. Unter diesem Aspekt ist der siebte Platz in der von internationalen Stars dominierten Bundesliga zweifellos ein Erfolg.

Die Saale Bulls sind in Halle eine Macht. In der vergangenen Saison dominierte der MEC die Eishockey-Oberliga nach Belieben. Die Fans danken es mit Treue - daran können auch der Ärger um die im Sommer beim Hochwasser heimgesuchte Eissporthalle und der damit verbundene Ortswechsel in den Eisdom nach Halle-Bruckdorf nichts ändern.

Der Hallesche FC hat es im Frühjahr allen Skeptikern gezeigt und den Klassenerhalt in der dritten Fußball-Liga unter Dach und Fach gebracht. Damit erleben die Fans nun noch mindestens ein weiteres Jahr Profifußball in Halle. Am Ende der ersten, schwierigen Saison stand für die Mannschaft von Trainer Sven Köhler als Aufsteiger der zehnte Tabellenplatz zu Buche. Für einen Debütanten eine durchaus bemerkenswerte Leistung.

Neun Medaillen, ein Weltrekord und fünf Veranstaltungsrekorde sind die erfolgreiche Bilanz der deutschen Rettungsschwimmer bei den World Games im August im kolumbianischen Cali. Daran hatten die Frauen der DLRG Halle Saalekreis mit Stephanie Kasperski, Juliane Schatz und Anke Palm großen Anteil. So gewannen sie bei diesen neunten Weltspielen der nichtolympischen Sportarten beispielsweise die Goldmedaille mit der Puppenstaffel über 4 Mal 25 Meter.

Zehnkämpfer Rico Freimuth
Zehnkämpfer Rico Freimuth
dpa Lizenz