Fußball-Regionalliga Fußball-Regionalliga: Kanitz denkt an die Zukunft seiner Familie

Halle (Saale)/MZ. - Nico Kanitz prescht vor, was schon ein Zeichen ist. "Mit 33 Jahren", sagt er und korrigiert sich sein Alter betreffend sofort, "ähm, bin ja erst 32, muss man seine Zukunft auch ohne Fußball planen. Ich habe schließlich zwei Kinder, und deshalb wollte ich nicht noch einmal den Verein wechseln und vielleicht 500 Kilometer entfernt von vorn anfangen", sagt er.
Deshalb hat Kanitz gestern Erwartetes getan und seine Unterschrift unter einen Einjahresvertrag beim Drittliga-Aufsteiger HFC gesetzt. Maßgeblich bei dieser Entscheidung war auch, dass er in Halle nicht nur Fußball spielt, sondern seit zwei Jahren auch einen Job hat. Bei der städtischen Bäder GmbH, sein Büro ist im "Maya Mare". "Ich kümmere mich um die Schwimmhallen und Freibäder", sagt er vage zur Stellenbeschreibung. Doch weil Nico Kanitz gesagt bekam, dass "man mit meiner Arbeit zufrieden ist, sehe ich hier berufliche Entwicklungs-Chancen". Ganz klar: Der Job macht ihm Spaß. Und auch deshalb schlug er "zwei, drei andere Angebote von Vereinen" aus.
Natürlich möchte er sich in seinem fünften und wohl letzten Jahr für den HFC auch bei Coach Sven Köhler für einen Stamm-Job im Team empfehlen. Die Lust am Fußball hat er keineswegs verloren, "Ich möchte natürlich nicht auf der Bank sitzen, sondern spielen." Doch seine Chancen gelten als minimal, als Linksverteidiger erste Wahl zu werden. Zu durchwachsen spielte er in der letzten Saison.
Deshalb könnte es sein, dass Kanitz auch sein Kapitänsamt verliert - womöglich an Maik Wagefeld, der sich darin schon aushilfsweise bewährt hat. "Das müssen Trainer und Mannschaft entscheiden", sagt Kanitz. "Aktuell steht das Thema, wer künftig die Binde trägt, nicht. Ich habe mich damit noch nicht auseinandergesetzt", sagt er. Das gilt auch für die Idee, vielleicht freiwillig zu verzichten