1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gräfenhainichen
  6. >
  7. Fit wie die Feuerwehr in Gräfenhainichen

Wettbewerb Fit wie die Feuerwehr in Gräfenhainichen

Gräfenhainichens Floriansjünger wollen beweisen, dass sie nichts aus der Bahn wirft. Sie messen ihre Kräfte im Fernsehen. Die Gegner kommen aus Bobbau

Von Ulf Rostalsky und Thomas Klitzsch 29.07.2021, 09:14
Kraft, Ausdauer und Geschick sind nötig, um das Feuerwehrfahrzeug schnell und sicher über den Parcours zu ziehen.
Kraft, Ausdauer und Geschick sind nötig, um das Feuerwehrfahrzeug schnell und sicher über den Parcours zu ziehen. (Foto: Thomas Klitzsch)

Gräfenhainichen - „Der Spaß soll dabei auch nicht zu kurz kommen!“ Das betont Gräfenhainichens Stadtwehrleiter Steffen Pluhm-Jude, als die Feuerwehrleute beim Training kräftig ins Schwitzen kommen.

Pluhm-Jude hat ein Team, bestehend aus Kameraden der sechs Ortswehren der Stadt Gräfenhainichen, beim MDR-Sommerspiel „Fit, wie die Feuerwehr“ angemeldet. Mit seinem Stellvertreter Peter von Geyso übernahm er dann das „Management“, das Organisatorische rund um das Projekt. Dass ihr Team aus über 200 Anmeldungen beim MDR-Fernsehen und Jump Radio ausgewählt wurde und nun am Freitag in der Arena von Ferropolis der Feuerwehr aus Bobbau gegenübersteht, das sehen die Heidestädter Floriansjünger schon als kleinen Gewinn.

Ein bisschen Heimvorteil

Dass es ein größerer Gewinn wird, das hoffen sie natürlich. Denn die Kameraden haben schon etlichen Schweiß und Anstrengungen in den Wettbewerb investiert. Ihr Vorteil: Sie sind hier zu Hause und können dort üben, wo der Wettkampf stattfinden wird am Freitag. Denn am Ende geht es um 5.000 Euro, die dem Gesamtsieger winken. Und welche Feuerwehr kann diesen Betrag nicht gut gebrauchen? So sind die vier Starter, drei Männer eine Frau, auch ganz bestimmt fit für den Wettbewerb.

Dafür sorgte auch Tony Zauchau von der Möhlauer Ortswehr. Er fungiert als Trainer und führt die Starter zu Höchstleistungen. Nicht nur beim Üben, auch mental. Er bastelte auch den Übungsparcours und bringt die Utensilien mit. So macht es allen tatsächlich Spaß und die Gruppe freut sich über die regelmäßigen Treffen, in denen dann ihre Fitness und die amüsierenden Aufgaben von Radio- und Fernsehsender zusammenpassen müssen.

Kann gegen diesen großen Nachbarn eine kleine Wehr bestehen? „Spannende Frage“, sagt Matthias Streich, der stellvertretender Wehrleiter der Ortsfeuerwehr Bobbau.

Alter als Trumpfkarte

Über das Geld würden sich die Bobbauer auf jeden Fall freuen. Aber sie sind auch froh darüber, dass sie überhaupt zum Wettbewerb zugelassen worden sind. Nur 20 dürfen vor laufender Fernsehkamera Fitness beweisen. „Wir waren wahrscheinlich interessant“, meint Streich. Tatsächlich werben die Bobbauer mit dem Fakt, eine der jüngsten Feuerwehren der Region zu sein. Das Durchschnittsalter liege gerade einmal bei 29 Jahren.

Aber reicht allein das Alter, um gegenüber den 19 Mitbewerbern zu bestehen und die Hausherren in die Schranken zu weisen? „Wir sind fit und schauen uns unsere Gegner schon ganz genau an“, sagt Streich. Gräfenhainichens Stadtwehrleiter Pluhm-Jude verweist indes auf die Tatsache, aus den einzelnen Ortswehren der Heidestadt die sportlichsten Aktiven nominiert zu haben.

Feuerwehrleute aus Gräfenhainichen üben in Ferropolis.
Feuerwehrleute aus Gräfenhainichen üben in Ferropolis.
(Foto: Thomas Klitzsch)

Der Wettstreit hat es zweifellos in sich. Vier aktive Wettkämpfer und ein Maschinist sind gefordert. Zunächst gilt es, die Einsatzkleidung schnell und korrekt anzulegen. Dann müssen schwere Behälter mit Flüssigkeit für den Schaumangriff und Schläuche transportiert werden. Ein vier Tonnen schweres Fahrzeug wird mit Muskelkraft gezogen. Traktorreifen müssen über eine Stecke von 25 Meter bewegt und eine 80 Kilogramm schwere Rettungspuppe im Zickzack-Kurs transportiert werden. „Da kommen die Feuerwehrleute an ihre Grenzen“, heißt es in der Wettkampfbeschreibung des MDR.

Mit dem Puppentransport ist längst nicht Feierabend. Zum Finale gibt es den klassischen Löschangriff. Um aber das vermeintliche Feuer zu löschen, muss zunächst eine mit Ketten gesicherte Tür geöffnet werden.

Die Messlatte für den Erfolg liegt schon sehr hoch. Bisher führt die Feuerwehr aus Schöngleina im thüringischen Saale-Holzland-Kreis. Den Parcours haben die Kameraden in 4:02,3 Minuten absolviert - ein echte Ansage für alle an.

Über den Wettbewerb der Bobbauer und Gräfenhainichener wird am Freitag, 30. Juli, im MDR-Fernsehen bei „MDR um 2“ und „MDR um 4“ berichtet. (mz)