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Katharinenstift in Eisleben Katharinenstift in Eisleben: Wer übernimmt den Naturkost- und Regionalmarkt ?

Von Jörg Müller 25.05.2016, 06:00
Dagmar Edel bietet nicht nur Bioprodukte, sondern auch ein tägliches Mittagessen an.
Dagmar Edel bietet nicht nur Bioprodukte, sondern auch ein tägliches Mittagessen an. Jürgen Lukaschek

Eisleben - Die Eisleber Innenstadt könnte mittelfristig ein weiteres attraktives Einzelhandelsgeschäft verlieren. Dagmar Edel, die seit 2004 mit ihrem Naturkost- und Regionalmarkt im historischen Katharinenstift in der Sangerhäuser Straße ansässig ist, will sich zurückziehen. „Ich suche einen Nachfolger“, sagte Edel im Gespräch mit der MZ.

Nachfolgersuche nicht einfach

Grund sei, so die 62-Jährige, dass sie langsam etwas kürzer treten und sich künftig auf ihre Tätigkeit als selbstständige Gesundheitsberaterin konzentrieren wolle. Sie hoffe natürlich sehr, dass sich jemand finden werde, der ihr „Lebenswerk“ weiterführt. Das sei aber nicht so einfach, wie sie aus Gesprächen mit Interessenten bereits wisse. „Das muss man schon wirklich wollen. Man braucht da sehr viel Enthusiasmus“, so Edel. „Ich habe das auch nur dank der großen Unterstützung durch meine Familie geschafft.“

Sollte es nicht gelingen, den Markt an einen Nachfolger zu übergeben, werde sie noch bis zum nächsten Jahr weitermachen. „Vom Reformationsjubiläum verspreche ich mir einiges“, so Edel. Dann würde aber wohl oder übel die Schließung folgen. „Das wäre wirklich sehr schade“, so die Geschäftsfrau, die dabei insbesondere an die zahlreichen Stammkunden in Eisleben und Umgebung denkt. Auch für die ohnehin vom Leerstand gebeutelte Sangerhäuser Straße wäre die Schließung des Biomarktes ein weiterer schwerwiegender Verlust. Zuletzt hatte unter anderem der Projekte-Verlag seine Buchfabrik mit der Buchhandlung im Großen HO aufgeben müssen.

Mit Bioladen in Lindenallee gestartet

Die gebürtige Eisleberin Edel, die seit 1993 in Stedten lebt, hat zunächst lange als Erzieherin und Heimleiterin in einem Lehrlingswohnheim gearbeitet. 2000 machte sie sich als Gesundheitsberaterin selbstständig. „Eigentlich wollte ich ja nie einen Laden betreiben“, so Edel. Da sie aber unter anderem Ernährungsberatung anbietet, habe es immer wieder Nachfragen nach gesunden Produkten gegeben, so dass sie in der Lindenallee einen kleinen Bioladen eröffnete - mit dem sie dann 2004 in das sanierte Katharinenstift umzog. (mz)