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Zwei Millionen fürs Rathaus Zwei Millionen fürs Rathaus in Dessau-Roßlau: Foyers, der Ratssaal und die Toiletten vor Modernisierung

Von Lisa Garn 31.08.2018, 14:09
Das Dessauer Rathaus.
Das Dessauer Rathaus. Lutz Sebastian

Dessau - Für die Sanierung im Inneren des Dessauer Rathauses werden die Weichen gestellt. Hauptsächlich geht es um die Aufwertung der Foyers, eine Umgestaltung des Ratssaals, neue Toiletten und Arbeiten an den Fenstern in Büros. Für diesen ersten Bauabschnitt sind rund 2,1 Millionen Euro veranschlagt. Angegangen werden die dringlichsten Arbeiten - insgesamt beträgt der Sanierungsbedarf 6,5 Millionen Euro.

Der Bauausschuss hat jetzt der Vergabe der Planung zugestimmt. Die letzte Entscheidung steht im Stadtrat im September an. Ein konkreter Zeitplan steht noch nicht. Ursprüngliches Ziel war die Fertigstellung bis 2019. Ziel ist jetzt, bis Ende dieses Jahres einen Maßnahmebeschluss vorzulegen.

Eine Modernisierung des Innenlebens im Rathaus ist schon lange angemahnt worden. In den vergangenen Jahren wurden Dach, ein Großteil der Fassade, der Turm und auch das Standesamt saniert. Doch unter anderem das Hauptfoyer bedarf einer dringenden Erneuerung. Stadträte beklagen seit Jahren auch die Arbeitsbedingungen im Ratssaal. Die Akustik wurde viel diskutiert und nun verbessert, allerdings bestehen noch Probleme mit dem Raumklima und der Beleuchtung.

Ziel ist es, die Foyerbereiche optisch und funktional aufzuwerten - als „Visitenkarten“

„Es ist ein langgehegter Wunsch, dass das Entree, die sanitären Bereiche und der Ratssaal saniert werden“, sagte Ausschussvorsitzender Ralf Schönemann (Linke). „Schade, dass wir die Modernisierung nicht bis zur neuen Legislatur des Stadtrates fertigstellen. Aber es gibt jetzt eine Weichenstellung.“ In der bisherigen Planung war eine Öffnung des Ratssaals zum Foyer hin und damit eine Vergrößerung gewollt.

Dies ist nun - nachdem eine Studie zur Teilsanierung erarbeitet worden ist - eine Variante, die noch diskutiert werden muss. Für Hans-Georg Otto (Pro Dessau-Roßlau) ist eine Öffnung gesetzt. „Sonst ärgern wir uns später.“ Bei Klaus Bekierz, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, rannte er damit offene Türen ein. „Wenn wir schon viel Geld investieren, dann sollten wir es rund machen. Es ist eine Maßnahme, die jetzt grob vorgestellt wird - die Zwischenschritte müssen diskutiert werden.“

Die größten Posten bei dem Vorhaben sind die Foyers und der Ratssaal. Ziel ist es, die Foyerbereiche optisch und funktional aufzuwerten - als „Visitenkarten“ des Rathauses. Im Eingangsbereich des Hochparterres sind beispielsweise Informationen aus dem Rathaus auf LED-Bildschirmen geplant. Bürotüren zu den Foyers auf allen Etagen sollen durch Massivholz-Kassettentüren ersetzt werden, in Anlehnung an historische Rathaustüren.

Der Ratssaal und der Vorsaal sollen saniert und umgestaltet werden

Im Bereich des Ratssaals ist eine Abtrennung des Vorraums vorgesehen. Der Saal selbst und der Vorsaal sollen saniert und umgestaltet werden, das betrifft auch Decken, Wände, Böden. Allerdings ist noch eine wichtige Frage zu klären: Was wird aus dem verhüllten Wandbild im Ratssaal?

Das große Fresko von 1950, das den Wiederaufbau Dessaus nach dem Krieg zeigt, hatte 2016 für Debatten gesorgt. Gegner einer Enthüllung sehen das sozialistische Weltbild glorifiziert, für Befürworter zeigt es Dessauer Stadtgeschichte. Der Umgang mit dem Bild muss nun im Zusammenhang mit der Umgestaltung geklärt werden.

Teil des Bauprojekts ist auch eine Neuordnung der Technik im Rathaus. Über Jahrzehnte waren viele Provisorien über Nischen und Schächte entstanden. Entstehen sollen zentrale Technikräume und auch Teeküchen. (mz)