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Wohnprojekt in Dessau Wohnprojekt in Dessau: Junges Wohnen in der Kavalierstraße

Von Danny Gitter 05.11.2014, 07:40
Die Küche hat als Platz fürs Kochen, den Besuch und die Kommunikation für junge Leute große Bedeutung.
Die Küche hat als Platz fürs Kochen, den Besuch und die Kommunikation für junge Leute große Bedeutung. Lutz Sebastian Lizenz

Dessau - Zwei Männer mittleren Alters wollten aus Neugier einfach mal vorbeischauen. Eine ältere Dame fragte noch zögerlich, ob sie denn auch mal gucken dürfte. Bei einem Ehepaar wurde es schon konkreter. Die alleinerziehende Tochter möchte aus den alten Bundesländern wieder zurück nach Dessau ziehen, sucht angemessenen Wohnraum und hat die Eltern zur Sondierung der Lage schon mal vorgeschickt. „Das Interesse ist da“, freute sich Walter Matthias, Pressesprecher der Dessauer Wohnungsbaugesellschaft (DWG), am Dienstag über den Zuspruch, zum Tag der offenen Tür für junges Wohnen in der Hobuschgasse 1.

Rund um neu saniert

Seit April wurden die drei Dreiraumwohnungen und drei Einraumwohnungen in der Hobuschgasse 1, über dem Durchgang von der Kavalierstraße in Richtung Friedensglocke, vollständig saniert. Schon vor Jahren sind die letzten Mieter dort ausgezogen. Neue Interessenten fanden sich nicht. Wohneinheiten und Durchgang verfielen zusehends, bis die DWG jetzt Nägel mit Köpfen machte. Die alten Fenster und Türen wurden ersetzt. Die Fassade mit den großen Balkonen energetisch saniert und neu angestrichen. Die Elektrik wurde erneuert. Die Glasbausteine im Treppenhaus wichen modernen Fenstern.

In den Dreiraumwohnungen wurden neue Wände eingezogen, dafür andere entfernt. „Das war ein extrem großes Vorhaben“, blickt DWG-Projektleiterin Sonja Ackermann zurück. „Optisch ist es doch sehr ansprechend geworden“, ist sie überzeugt. Pflegeleichte Böden, ein funktionales Wannenduschbad und eine zentrale Einbauküche runden das Erscheinungsbild ab.

Zielgruppe junge Menschen

Junge Menschen, die Generation unter 30 Jahren, sollen sich hier zukünftig wohlfühlen. Damit sie das auch machen, wurden die Wohnkonzepte extra auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten. „Schon seit drei Jahren beschäftigen wir uns mit jungem Wohnen“, erzählt Matthias. In Kooperation mit der Hochschule Anhalt und der Stiftung Bauhaus hat die DWG in verschiedenen Projekten die Ansprüche der jungen Leute erkundet. So konnten in der Hobuschgasse 1 deutsche und internationale Studierende ihrer Fantasie freien Lauf lassen. In einem Sommerworkshop vor zwei Jahren haben sich junge Architekten und Designer aus aller Welt in einem Neubaublock in der Augustenstraße Gedanken zu innovativen Wohnkonzepten gemacht. Im Rahmen der Sanierung des Studentenwohnheims in der Antoinettenstraße 12 - 14 fand ebenso ein Gedankenaustausch zwischen Studierenden und dem Vermieter statt.

„Ein zentraler Punkt aller Überlegungen war immer wieder die Küche“, sagt Matthias. Die ist, egal ob für Azubi, Berufsanfänger oder Student der kommunikative Ort einer Wohnung. Dementsprechend großzügig wurde sie gestaltet. „Hier hat man genug Platz für gemeinsames Kochen, Erzählen und Freunde einladen“, so der DWG-Pressesprecher. Drei ähnlich geschnittene Räume bieten Rückzug ins Private. Für nicht WG-affine Interessenten stehen zwei Einraumwohnungen zur Verfügung. Eine ist bereits vermietet. Dass dies auch bei den WG-geeigneten Dreiraumwohnungen bald der Fall ist, ist Matthias optimistisch. „Zentrale Lage, eine Hausgemeinschaft der selben Generation und Wohnen auf modernsten Niveau“, nennt er nur einige Vorzüge. (mz)

Vom Treppenhaus durch neue Türen.
Vom Treppenhaus durch neue Türen.
Lutz Sebastian Lizenz