1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Wegen Corona muss in der Dessauer Marienkirche die Heizung ausbleiben

Kultur in Pandemie Wegen Corona muss in der Dessauer Marienkirche die Heizung ausbleiben

Veranstaltungsstätte braucht dringend eine technische Frischekur - Die ist für 2023/24 geplant

Von Sylke kaufhold 28.09.2021, 10:00
Marienkirche in Dessau
Marienkirche in Dessau Foto: Ruttke

Dessau/MZ - Im bevorstehenden Herbst und Winter muss die Heizung in der Marienkirche ausgeschaltet bleiben. Dazu rät das städtische Gesundheitsamt aufgrund der weiterhin anhaltenden pandemischen Situation. Damit wird der Veranstaltungsbetrieb in der kühlen Jahreszeit nur sehr eingeschränkt möglich sein.

Grund für diese laut Kulturamtsleiter Steffen Kuras „sehr schmerzliche“ Einschränkung ist das Wirkprinzip der Heizung. Diese arbeitet nach einem Umluftprinzip, nach dem die Raumluft aus dem Kirchenschiff angesaugt und erwärmt wird. Die warme Luft wird dann zurück in das Kirchenschiff geblasen. Eine Frischluftzufuhr erfolgt nur bei geöffneten Türen. Die Aerosole in der Atemluft werden ständig bewegt, aufgewirbelt und verteilt. Das müsse dringend vermieden werden, so das Gesundheitsamt.

Technik ist 25 Jahre alt und damit verschlissen

Die Stadt hatte mehrere Alternativen geprüft, um Veranstaltungen zu ermöglichen. Doch sowohl der Einbau von Filtern, das Aufstellen mobiler Luftreiniger oder temporäre Heizmethoden erwiesen sich als nicht machbar. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird vom Gesundheitsamt als nicht ausreichend bewertet.

Die technische Ausstattung der Marienkirche entspricht insgesamt nicht mehr den heutigen Anforderungen an einen Veranstaltungsort. Sie stammt aus der Zeit der Wiedereröffnung im Jahr 1996, ist also 25 Jahre alt. Die Heizungsanlage ist physisch verschlissen und hat eine zu geringe Wirkung. Die Deckenbeleuchtung im Kirchenschiff ist reparaturbedürftig. Erhebliche Mängel wurden zudem an der Sicherheits- und Rettungswegebeleuchtung festgestellt.

Die Stadt plant deshalb zeitnah die technische Grundsanierung der Marienkirche. Für die Planungen sollen 2022 Haushaltsmittel in Höhe von 80.000 Euro angemeldet werden. Die Arbeiten sind für 2023/24 geplant. Was bedeutet, dass die Marienkirche in dieser Zeit gar nicht genutzt werden kann.

Hoffen auf Pandemie-Ende

Bis dahin hofft die Stadt, wenigstens 2022 ein volles Veranstaltungsjahr anbieten zu können. Wenn die Pandemie vorbei ist, ist das kein Problem, so Kuras. „Die Heizung funktioniert ja.“