Vom Schwarzwald nach Dessau Vom Schwarzwald nach Dessau: Darum kam Christopher Partsch zurück in die alte Heimat

Dessau - Dessau? Dessau! So richtig konnte das in seinem Freundeskreis im Schwarzwald keiner nachvollziehen. „Doch in mir steckte noch immer ein Stück Heimat drin“, sagt Christopher Partsch, warum er nach 22 Jahren Schwarzwald wieder in Dessau Zuhause ist.
Zugegeben, er war erst zwei Jahre alt, als er mit seiner Mutter in den Süden Deutschlands zog. Die Eltern hatten sich getrennt, der Vater blieb hier - und so blieb auch der regelmäßige Kontakt in die alte Heimat. Die seit September wieder zur neuen gewordene ist, in der sich der 24-Jährige seine berufliche Zukunft aufbauen will. Weil er sein Hobby zum Beruf macht und seine Firma Crispy Fotografie gegründet hat.
Dabei, Fotograf hat er nicht gelernt. Nach der mittleren Reife wird er Kaufmann für Büromanagement in einer Spedition, wird übernommen und hätte quasi einen guten, sicheren Job fürs Leben gehabt. „Doch das war mir zu wenig“, gibt er zu. Künstlerisch ist er veranlagt, zeichnet mit Fineliner und spielt auch Digitalpiano und hat unter Pseudonym auf verschiedenen Online-Plattformen seine Titel veröffentlicht.
Von der Naturkulisse Mallorcas zum Fotografen
„Im Beruf hatte mir die Kreativität gefehlt“, gibt er zu, warum es ihm nicht schwerfiel, den Job aufzugeben. Denn geliebäugelt, auf eigenen Beinen zu stehen, hatte er zuvor schon. Warum also nicht mit seinem liebsten Hobby Fotografie?
Das erste Mal so richtig damit in Berührung gekommen ist er 2013. „Ich war 18 und mit meinem Vater auf Mallorca.“ Eine tolle Naturkulisse, ein wunderschöner Abend, Vaters Fotoapparat, schwierige Lichtverhältnisse - und ein ernüchterndes fotografisches Ergebnis. Partsch schmunzelt, denn genau das hatte seinen Ehrgeiz angestachelt. Alles was ihn im Bereich Fotografie interessierte, hatte er sich dann nach und nach selbst beigebracht und erarbeitet. „Mit der Zeit wurde es dann mehr als nur ein Hobby“, erzählt er. Und deshalb ist das nun zum Beruf geworden.
„Wenn man sich selbstständig macht“, sagt er selbstbewusst, „dann sollte man das da machen, wo man gut drin ist.“ Sowohl Privatleute als auch Firmen will Christopher Partsch ins rechte Licht rücken und in Szene setzen. „Knackscharf“, wie er sagt.
Die Freundin aus der Schwäbischen Alp zog mit Christopher Partsch nach Dessau
Dass er aber ausgerechnet in Dessau sich beruflich auf die eigenen Beine stellt, das ist quasi die Idee seiner Freundin. Die junge Frau aus der Schwäbischen Alp war zuvor ein paar Mal mit in Dessau. Und ihr gefielen Stadt und Umgebung mit dem Dessau-Wörlitzer Gartenreich. „Und da wir kurz vor der Wohnungssuche standen, sagte sie: Warum nicht nach Dessau ziehen“, erzählt Partsch. „Und nun sind wir hier.“
Die Wohnungssuche ging auch ganz schnell, erzählt er, dass er Kontakt mit der Wohnungsgenossenschaft aufgenommen hatte. In Dessau-Nord wurden beide fündig. Und auch mit einer Arbeit für seine Freundin, die Konditorin ist, hat es schnell geklappt. „Bei der Bäckerei Lantzsch hatte sie eine Zusage bekommen. Nächstes Jahr macht sie ihren Meister“, erzählt er, dass beide gut in ihrer neuen Heimatstadt angekommen seien und sich hier wohlfühlen.
Unterstützung erhalte er von seinem Vater, erzählt der 24-Jährige
Christopher Partsch selber putzt gerade Klinken bei Firmen, stellt sich vor, um erst einmal bekannt zu werden und aufzufallen. Bange, dass seine Pläne nicht aufgehen könnte, ist ihm nicht.
Unterstützung erhalte er von seinem Vater, erzählt der 24-Jährige, so bei der Erstellung seines Internetauftritts. „Er ist seit zehn Jahren selbstständig“, erzählt Christopher Partsch, „das spricht für sich.“ Der Vater gebe Tipps. Das helfe, vielleicht „zwei Fehler weniger zu machen, um ans Ziel zu kommen“. (mz)