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Ein Drittel des Personals fehlt Städtische Kitas in Dessau-Roßlau arbeiten am Anschlag

Von Sylke Kaufhold 08.12.2021, 10:00
Ein Regal mit Stiefeln in einer Kita. (Symbolbild)
Ein Regal mit Stiefeln in einer Kita. (Symbolbild) picture alliance / dpa

Dessau/MZ - Der Dekita-Eigenbetrieb betreut seit Montag die Kinder in den Kitas wieder in Kohorten (feste Stammgruppen). Zwei benachbarte Gruppen werden damit wieder eine Familiengruppe. Der Aufenthalt in und Austausch mit anderen Gruppen oder Erzieherinnen der Kita ist nicht mehr möglich. Auch früh wird es keine Sammelgruppen mehr geben, erklärt Dekita-Leiterin Doreen Rach. Die Kinder gehen auch da in ihre Stammgruppe. Die Betriebsleitung hofft, damit das Infektionsgeschehen unter Kindern und Erziehern eindämmen zu können. Und will damit vor allem dem Personalnotstand entgegenwirken.

Derzeit müssen täglich mindestens zwei Gruppen wegen Positivfällen geschlossen werden

Derzeit müssen täglich mindestens zwei Gruppen wegen Positivfällen geschlossen werden. Nicht nur die Kinder, auch die Erzieherinnen sind krank oder in Quarantäne. „Mehr als ein Drittel des pädagogischen Personals fehlt aktuell“, legt Doreen Rach dar. Oft seien die Mitarbeiter länger im Krankenstand als die Kinder in Quarantäne, „damit kann die Gruppe aber nicht geöffnet werden.“

Die Krankheitsdauer sei nicht vorhersehbar, eine Personalplanung daher kaum möglich. „Wir können den Personalausfall dauerhaft nicht mehr kompensieren“, macht Rach deutlich. Sie schließt deshalb nicht aus, auch ganze Kitas schließen zu müssen. „Wir haben eine Einrichtung, da sind weniger als die Hälfte der Mitarbeiter im Dienst.“

Etwas entspannter stellt sich die Situation in den Horten dar

Eine Komplettschließung sei aber die allerletzte Option, betont Rach. „Wir suchen mit den Kitaleitungen Lösungen.“ Zusätzliches Personal sei aber derzeit auch bei Zeitarbeitsfirmen nicht zu bekommen, die Reduzierung der Öffnungszeiten deshalb oft die einzig mögliche Option. Dass die Gesamtsituation auch die Eltern vor Herausforderungen stellt, ist Doreen Rach bewusst. „Ich verstehe sehr gut, wenn sie verärgert sind und sich beschweren. Aber ich habe momentan keine wirkliche Lösung.“

Etwas entspannter stellt sich die Situation in den Horten dar. Auch hier versuchten sie, Kohorten zu bilden, indem sie zum Beispiel die 1. und 2. Klassen sowie die 3. und 4. Klassen zusammenfassen, erklärt Rach. Aufgrund der jetzt geltenden Maskenpflicht sei das Infektionsrisiko minimiert und gebe es auch keine Quarantänepflicht. Das entlaste.