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Spatenstich für BreitbandausbauSpatenstich in Dessau-Rodleben: 4.700 Haushalte bekommen schnelles Internet

Dessau-Rosslau - Mit einem symbolischen Spatenstich in Rodleben ist am Montag eine neue Etappe für den flächenhaften Breitbandausbau in Dessau-Roßlau gestartet. Bis Ende 2018 sollen in 19 Gewerbegebieten etwa 650 Unternehmen ans Breitband angeschlossen werden. In elf Ortsteilen der Stadt können danach 4.700 Privatkunden mit Breitbandanschlüssen versorgt werden. Dies wird mit einer Gesamtinvestition von 869.000 Euro ...

Von Silvia Bürkmann 16.10.2017, 17:02

Mit einem symbolischen Spatenstich in Rodleben ist am Montag eine neue Etappe für den flächenhaften Breitbandausbau in Dessau-Roßlau gestartet. Bis Ende 2018 sollen in 19 Gewerbegebieten etwa 650 Unternehmen ans Breitband angeschlossen werden. In elf Ortsteilen der Stadt können danach 4.700 Privatkunden mit Breitbandanschlüssen versorgt werden. Dies wird mit einer Gesamtinvestition von 869.000 Euro ermöglicht.

Die geplante Ausbauleistung innerhalb der Gewerbestandorte beträgt mindestens 100 Megabyte pro Sekunde beim Senden und Empfangen. Für private Nutzer innerhalb der Ortschaften werden wenigstens 50 Megabyte pro Sekunde angeboten.

Wirtschaft hatte wegen der mangelnden Breitbandversorgung in Dessau-Roßlau protestiert

In den letzten Monaten war in der Stadt wieder verstärkt Kritik an der mangelhaften Versorgung mit schnellem Internet laut geworden. Am deutlichsten hatte die Dessau-Roßlauer Wirtschaft über den unzureichenden Anschluss an die Datenautobahn gemurrt, wie auf dem Gewerbegebiet Am Flugplatz. Auch für private Nutzer gibt es im großflächigen Stadtgebiet in elf Ortschaften noch weiße Flecken, zumeist nördlich der Elbe.

„Das Thema begleitet uns seit langer Zeit“, erinnerte sich Oberbürgermeister Peter Kuras anlässlich des Spatenstichs noch gut an den März 2015, als das Land in der Staatskanzlei Magdeburg die Eckpunkte für die Modernisierung der digitalen Infrastruktur in Sachsen-Anhalt vorstellte. Zielvorgabe: Abschluss der Arbeiten Ende 2018.

Datel erhielt den Zuschlag für den Breitbandausbau im April

Dessau-Roßlau machte sich zügig auf den Weg. „Für ein so anspruchsvolles Planverfahren hatten wir nicht alle Zeit der Welt“, beschrieb Kuras ein dichtes Prozedere: zertifizierter Gutachter, Stadtratsbeschluss (Juni 2016), Markterkundungsverfahren, Interessenerkundungsverfahren, dann die öffentliche Ausschreibung zum Breitbandausbau. Den Zuschlag erhielt im April 2017 die Stadtwerketochter Datel Dessau. „Das war in einem mehrstufigen Ausschreibungsverfahren eine sehr enge Sache gegenüber einem großen Mitbieter“, sagte Kuras.

Baukapazitäten bereiteten zuletzt Sorgen

„Nun schaffen wir für das gesamte Stadtgebiet eine zukunftsfähige Infrastruktur“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Dino Höll und gab einen Ausblick: Den Auftakt machen Rodleben, Sollnitz und Meinsdorf. Danach geht es weiter nach Mühlstedt, Streetz/Natho sowie nach Neeken, Brambach und Rietzmeck.

Auch aktuell begrenzte Baukapazitäten bereiteten zuletzt Sorgen. „Die Nachfrage ist derzeit über die Landesgrenzen hinaus groß, Baufirmen fallen nicht vom Himmel“, gab Theo Struhkamp beim Spatenstich zu bedenken. Der Referatsleiter Digitale Strategie im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung Sachsen-Anhalts ist landesweit als „Mister Breitband“ unterwegs. Er sieht Dessau-Roßlau im Landesvergleich beim Versorgungsgrad ganz vorn. „Die Stadt wird sich mit der gestarteten Baumaßnahme wohl dauerhaft auf der Pole Position behaupten“, so der Referatsleiter.

Das Land hat für Dessau-Roßlau Fördermitteltöpfe erschlossen

Das Land öffnete für das Projekt in Dessau-Roßlau unter Einbeziehung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE auch die Fördertöpfe und gab Zuwendungen von 553.000 Euro frei. Der Bund macht über die Bundesbreitbandförderung 316.000 Euro locker. (mz)