1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Plus von 18 bis 30 Prozent - Stadtwerke Dessau erhöhen Preise für Erdgas und Fernwärme deutlich

Strompreise bleiben stabil Plus von 18 bis 30 Prozent - Stadtwerke Dessau erhöhen Preise für Erdgas und Fernwärme deutlich

18.11.2021, 13:07
Die Stadtwerke Dessau.
Die Stadtwerke Dessau. Foto: Thomas Ruttke

Dessau-Roßlau/MZ - Die Stadtwerke Dessau erhöhen zum 1. Januar 2022 die Preise für Erdgas und Fernwärme für ihre Kunden. Das hat das Unternehmen am Donnerstag angekündigt. Je nach Tarif steigen die Kosten für Gas um 18 bis 23 Prozent, die für Fernwärme um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Strompreise bleiben dank der Beschaffungsstrategien der Stadtwerke und einer gesunkenen Erneuerbare-Energien-Umlage unverändert. Mit Blick auf andere Anbieter ist das keine Selbstverständlichkeit.

Die Stadtwerke haben in einer Beispielrechnung ausgerechnet, dass ein Durchschnittshaushalt im Tarif „Dessau Erdgas Kombi“ bei einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Gas monatlich 21 Euro zahlen muss. Ein typisches Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 12.000 Kilowattstunden Fernwärme müsse rund 25 Euro im Monat mehr zahlen.

Für die Preiserhöhung beim Erdgas machen die Stadtwerke ein Allzeithoch der Preise beim Gas-Großhandel verantwortlich. Konkret hätten sich die Preise am Spotmarkt, an dem Energieversorger kurzfristig einkaufen, seit Jahresbeginn verdreifacht und am Terminmarkt, an dem Energieversorger langfristig agieren, mehr als verdoppelt.

Der ungewöhnlich lange Winter 2020/2021 und die weltweit gestiegene Nachfrage nach Erdgas im Zuge der konjunkturellen Erholung nach der Corona-Pandemie spielen hier nach Einschätzung der Stadtwerke eine wesentliche Rolle. Dazu komme der jährlich steigende CO2-Preis. „Für das Lieferjahr 2022 sind die spezifischen Beschaffungskosten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 90 Prozent gestiegen“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Zänger. „Dieser immense Preisaufwuchs lässt sich nicht mehr vollständig kompensieren und verteuert auch die Fernwärmeerzeugung, für die Erdgas eingesetzt wird.“

Nach dem die Fernwärmepreise in den vergangenen sieben Jahren deutlich gesunken waren, erfolgt nun der Preisschub. Dieser führt dazu, dass man 2022 wieder das Niveau von 2014 erreiche.