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Nachhaltige Stromversorgung Nachhaltige Stromversorgung in Dessau: Sonnenergie versorgt Gress und Zapp autark

Von Silvia Bürkmann 24.05.2016, 03:59
Symbolische Inbetriebnahme: Oberbürgermeister Peter Kuras, Helena Teschner (Bundesverband Energiespeicher), Christian Joos (E-Speicherwerk), Marco Schmidt (Pfenning Elektroanlagen), Gerhard Dettelbacher (Dettelbacher Energiesysteme),  Hubert Gress, Heinz Zapp (Geschäftsführer GRESS+ZAPP) und  Steffi Lemke (MdB).
Symbolische Inbetriebnahme: Oberbürgermeister Peter Kuras, Helena Teschner (Bundesverband Energiespeicher), Christian Joos (E-Speicherwerk), Marco Schmidt (Pfenning Elektroanlagen), Gerhard Dettelbacher (Dettelbacher Energiesysteme),  Hubert Gress, Heinz Zapp (Geschäftsführer GRESS+ZAPP) und  Steffi Lemke (MdB). Anne Weinrich

Dessau - Er gibt Signale, bestimmt die Position und weist die Richtung - ein Leuchtturm ist voller Symbolik. Ein ganzes Leuchtturmprojekt ist jetzt am Standort Dessau der Logistik- und Transportgruppe Gress und Zapp gestartet: Es geht im Gewerbegebiet Ost in Mildensee um Energiemanagement bis zur nachhaltig autarken Energieversorgung.

Autarke Energieversorgung

In den vergangenen Monaten ist auf dem Firmengelände ein Projekt gewachsen, das Sonnenstrom erzeugt, nutzt und zu speichern vermag. „Diese autarke Energieversorgung tritt den grundsätzlichen Nachweis für die gesamte Branche an, dass Energieeffizienz und CO2 -Vermeidung nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern sich auch wirtschaftlich darstellen lassen“, präsentieren die zwei Geschäftsführer Hubert Gress und Heinz Zapp ihr Leuchtturmprojekt stolz der Öffentlichkeit und dem Fachpublikum.

Gesamtkonzept aus Erzeugung und Verbrauch

Nicht das Energiemanagement ist neu für das Unternehmen, das seit 25 Jahren in der Elbestadt ansässig ist. Neu aber ist die Verbindung verschiedener Ansätze aus Erzeugung, Speicherung und Verbrauch zu einem Gesamtkonzept. „Richtig ist auch, dass neue Ideen unternehmerisch immer ein Abwägen von Risiken und Möglichkeiten mit sich bringen“, so Hubert Gress bei Begrüßung der prominenten Runde, zu der sich neben den Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke (Die Grünen) und Ulrich Petzold (CDU) auch Oberbürgermeister Peter Kuras und Professor Uwe Leprich vom Umweltbundesamt und Helena Teschner vom Bundesverband Energiespeicher gesellten.

Baustart im Oktober 2015

Die Solaranlagen bei Gress und Tapp erzeugen in Summe 260.000 Kilowattstunden im Jahr. Dies übersteigt die am Standort gebrauchte Menge von etwa 200.000 kWh.

Der Stromüberschuss wird in einem neu installierten E-SpeicherWerk in einer großen Batterie gelagert. Deren Kapazität von 500 kWh entspricht aktuell der Stromversorgung von 60 Haushalten über 24 Stunden. Der Speicher wird außerdem zur Frequenzunterstützung von 50 Hertz im Stromnetz genutzt.

Auf dem Firmengelände ragen vier große Sonnensegel in den Himmel, die beweglich gelagert sind und so ihre Stromausbeute entsprechend dem Sonnenstand optimieren. Neben etlichen festinstallierten Kollektoren auf den Hallendächern erzeugen die Photovoltaikanlagen den Strom, der in den Gebäuden, sowie zur Beleuchtung des Geländes genutzt wird.

Die Anlagen errichtet hat die Dettelbacher Energiesysteme GmbH. Mit Investor Hubert Gress und Auftagnehmer Gerhard Dettelsbacher fanden sich dabei zwei unternehmerische Pioniere, die neue Ideen ohne unnötiges Zögern auf die Agenda der Macher setzten. Baustart war im Oktober 2015.

Auch Energiespeicherung ist wichtig

Parallel zur Energieerzeugung wurde auch die Energiespeicherung beackert. Neben den Photovolaikanlagen (Tracker) entstand also auch ein autarkes Energiespeicherwerk mit einer Kapazität von 500 Kilowatt bei Stromaufnahme und -abgabe sowie einer Speicherkapazität von 500 Kilowattstunden in einer modernen Lithium-Ionen-Batterie.

Nächstes Ziel: Wärmeversorgung

„Wir haben nun einen Meilenstein erreicht. Doch er ist erst der Anfang“, kündigt Gress an, neben der Strom- künftig auch die Wärmeversorgung autark, in eigener Regie zu übernehmen. Dafür sollen intelligente Wärmepumpen in das System integriert werden. Auch bei der Elektromobilität wird weitergedacht. Ladesäulen und Elektroautos sind bereits da. Die Zukunft heißt E-Laster. (mz)