Mini-Anhalt wäre «Schwachsinn»
Coswig/MZ. - Am Donnerstag hatten die Landräte von Anhalt-Zerbst, Wittenberg, Bitterfeld und Köthen während einer Anhörung vor dem Innenausschuss des Magdeburger Landtages in Dessau zum Schluss den eingangs erwähnten Vorschlag zumindest für machbar befunden, was bei der Coswiger Bürgermeisterin sofort auf entschiedenen Protest gestoßen war.
Gestern bekräftigte Doris Berlin der MZ gegenüber am Telefon nochmals ihre Ablehnung. Ein solcher Landkreis Anhalt-Zerbst plus Köthen sei "ja wohl das kleinste Gebilde, das man sich vorstellen kann", sagte sie. Die Anhalt-Geschichte habe dabei nur Alibi-Charakter, machte sie sich Luft.
Anhalt könne man nur mit Bernburg und Teilen des Harzes und Bitterfeld wieder aufleben lassen, argumentierte sie. "Bei dem kleinen Gebilde hingegen kann man gar nicht mehr von Anhalt reden." Landrat Holger Hövelmann habe im Übrigen selbst für wirtschaftlich starke Kreise plädiert.
Das wäre mit einem großen Anhalt-Kreis möglich gewesen. Doris Berlin meint aber: "Dafür gibt es die Mehrheiten im Landtag nicht. Das muss man irgendwann begreifen."
Also müsse man die Kreise so strukturieren, dass es wirtschaftlich Sinn macht. Und so, dass sie die Bildung eines Großkreises nicht behindern. "Wenn Wittenberg und Anhalt-Zerbst zusammen gingen und Köthen mit Bitterfeld, wäre es immer noch möglich, später einen Großkreis Anhalt zu bilden", ist Berlin sich sicher.
Um zu verhindern, dass es zu der Minimal-Variante Anhalt-Zerbst plus Köthen kommt, "müssen wir jetzt wohl auch noch ein paar Register ziehen", kündigt Doris Berlin für Coswig an. Welche, verrät sie aber noch nicht.