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Kritischer Zustand Kommt jetzt Hilfe aus dem Landtag? Der Dorfteich in Großkühnau droht zu verlanden

Das Gewässer im Herzen des Ortes ist wieder in einem kritischen Zustand. Der Ortschaftsrat fordert eine langfristige Lösung. Jetzt schaltet sich eine Landtagsabgeordnete ein.

Von Danny Gitter Aktualisiert: 01.03.2022, 15:34
Der Dorfteich Großkühnau wird zusehends vom  Schilf überwuchert. Anwohner und Ortschaftsrat fordern deshalb eine langfristige Lösung für das Gewässer.
Der Dorfteich Großkühnau wird zusehends vom Schilf überwuchert. Anwohner und Ortschaftsrat fordern deshalb eine langfristige Lösung für das Gewässer. (Foto: Thomas Ruttke)

Großkühnau/MZ - Mitten im Ort, umgeben von Grünanlagen und Häusern, befindet sich der Großkühnauer Dorfteich. Bloß ist das Gewässer als solches immer weniger zu erkennen. Der Teich gleicht immer mehr einer Schilfwüste und der Charakter eines Gewässers ist nur noch zu erahnen. Das ruft jetzt auch die Landtagsabgeordnete Anja Schneider (CDU) auf den Plan.

„Das ist ein bedauerlicher Anblick. Großkühnau will seinen Teich zurück“, so Schneider. Wo sie den Ortschaftsrat gegenüber der Stadt unterstützen kann, will sie das machen, betonte die Landtagsabgeordnete vor kurzem im Ortschaftsrat.

Im Dorfteich sammelt sich immer mehr Schlamm

Schneider lebt selbst seit 15 Jahren in Großkühnau. An das städtische Amt für Umwelt- und Naturschutz hat die CDU-Politikerin einen Brief geschrieben, in dem sie Untersuchungen zum Zustand des Teiches und Maßnahmen zur Revitalisierung fordert. Die Untersuchungen wurden dem Ortsbürgermeister Fred Kitzing (Bürgerliste Großkühnau) für dieses Kalenderjahr vom städtischen Tiefbauamt schon zugesichert. 25.000 Euro sind dafür im städtischen Haushalt vorgesehen.

Im Dorfteich sammelt sich immer mehr Schlamm. Das Schilf wächst üppig. Das Wasser wird immer mehr zurückgedrängt. Gleichzeitig stellt der Teich auch ein Biotop für gefährdete Arten, wie die Zwergrohrdommel und den Kammmolch dar. Inwiefern die Lebensgrundlagen im jetzigen Zustand noch gesichert sind, soll Teil der Untersuchungen sein. Der Ortsbürgermeister möchte aber auch die Fragen geklärt haben, woher der hohe Nährstoffeintrag in den Teich kommt, der das Schilf immer mehr wachsen lässt und was gegen die zunehmende Austrocknung getan werden kann.

Trotz Entschlammungen und Schilfschnitt ging das Wasser im Laufe der Zeit immer mehr zurück

Ein Vorschlag des Ortschaftsrates, dass die Anlieger des Teiches ihr Regenwasser in den Teich und nicht auf den eigenen Grundstücken versickern lassen, wurde vom Tiefbauamt bereits abgelehnt, mit der Begründung, dass gültige Satzungen so etwas nicht vorsehen. „Wir brauchen da nachhaltige Lösungen, sonst kehren die Probleme immer wieder“, so Kitzing. „Etliche Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahrzehnte hatten immer nur einen temporären Effekt“, bestätigt der Ortschaftsrat Jürgen König (Bürgerliste).

Trotz Entschlammungen und Schilfschnitt ging das Wasser im Laufe der Zeit immer mehr zurück. Schlamm und Schilf nahmen zu. Er sagt: „Es sollte auch noch mal über die Satzung zur Regenwasserentsorgung auf Grundstücken nachgedacht werden. Im Sinne des Teiches können wir da jede Unterstützung brauchen.“