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Innenstadtbelebung in Dessau Für mehr Familienfreundlichkeit: Hüpfspaß für Groß und Klein auf dem Fußweg in der Zerbster Straße

Eine bunte Zahlenschlange und eine Rakete machen den Anfang. Sie sind vor der Bibliothek und vorm Alten Theater zu finden.

Von Heidi Thiemann 24.09.2021, 15:00
EineThermoplastik lädt in der Zerbster Straße zum Hüpfen ein. 
 Vivian probiert es aus.
EineThermoplastik lädt in der Zerbster Straße zum Hüpfen ein. Vivian probiert es aus. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ - In der Innenstadt kann jetzt herumgehüpft werden. Zwei so genannte Thermoplastiken laden dazu ein. Die eine befindet sich vor dem Eingang der Bibliothek in der Zerbster Straße, die andere auf dem Lily-Herking-Platz. „Wir bringen Farbe ins Spiel, von der bestimmt nicht nur Kinder begeistert sein werden“, ist sich Angela Luft vom Stadtmarketing sicher.

Über die Schlange an der Bibliothek zu hüpfen, diesen Spaß ließ sich Dessau-Roßlaus neues Stadtoberhaupt Robert Reck nicht nehmen. Dass es die auf dem Pflaster aufgebrachten Zahlenfiguren gibt - vorm Alten Theater gibt es noch eine Rakete - , sei ein Vorschlag aus der Bürgerschaft gewesen. Im Wahlkampf sei die Idee an ihn herangetragen worden, den öffentlichen Raum kinder- und familienfreundlicher zu gestalten, beispielsweise mit Hüpfspielen für Kinder, sagt Reck.

Material stammt aus dem Straßenbau

Aufgenommen hat die Idee das Stadtmarketing. Von Stadtraum zurückerobern spricht denn auch Stadtmarketingchef Hannes Wolf. Kontakt wurde aufgenommen zur Firma Schaefer Industriebedarf & Dienstleistungen aus Hannover. Die bringt beispielsweise Straßenmarkierungen in Leipzig an, ist auch auf dem Flughafen Halle/Leipzig im Einsatz oder hat in Leipzig-Grünau beim Projekt „Grünau bewegt sich“ mit geholfen, dass es Anregungen für mehr Bewegung im Alltag gibt, wie Firmenchef Olaf Schaefer erzählt.

Nun also sollen die Dessauer zum Hüpfen angeregt werden mit den Thermoplastiken. Dabei handelt es sich um ein Material, das im Straßenbau für Markierungsarbeiten Anwendung findet. Der Begriff Plastik, so Schaefer, sei irreführend. Es handele sich um eine Mischung aus Mineralien, Ölen und Harzen, die auf den Untergrund aufgebrannt werde.

Reaktionen fallen unterschiedlich aus

Während sich die fünfjährige Vivian freute, als eine der ersten über die Schlange vor der Hauptbibliothek zu springen, gefallen anderen die bunten Thermoplastiken nicht. „Früher haben wir das mit Kreide aufgemalt und sind gehopst“, sagte ein Passant lautstark. Er finde das kasprig und Geldverschwendung.

Unter 1.000 Euro haben die beiden Hüpfmalereien gekostet. Reck und Wolf jedenfalls sind begeistert. Dass noch weitere Motive hinzukommen, sie können sich das gut vorstellen und wollen auch Sponsoren gewinnen. Vor Geschäften etwa könnte der Hüpfspaß einladen.