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Nach Heimsieg gegen Eisenach DRHV vor nächstem Ost-Derby - Duell der alten Bekannten steigt in Dresden

Von Tobias Grosse 16.05.2021, 13:08

Dessau-Rosslau - Uwe Jungandreas hat auf seinem frei zugänglichen Profil im sozialen Netzwerk Instagram bisher genau einen Beitrag hochgeladen. Darauf ist neben dem Cheftrainer von Dessau-Roßlaus Zweitliga-Handballern mit Marek Vanco ein ehemaliger Spieler des DRHV zu sehen, der unter Jungandreas mehrere Jahre Leistungsträger, Führungsspieler und ein verlängerter Arm des Trainers war, seit 2019 aber beim Ost-Konkurrenten HC Elbflorenz Dresden spielt. Und der einer der Gründe dafür ist, warum Jungandreas die Arbeit in Dresden intensiver verfolgt, als beispielsweise bei anderen Liga-Gegnern.

Wenn der DRHV am Sonntag (17Uhr, live auf sportdeutschland.tv) beim HC Elbflorenz gastiert, und damit nach dem Heimsieg gegen den ThSV Eisenach (35:31) am vergangenen Mittwochabend das zweite Derby innerhalb von wenigen Tagen spielt, wird es vor allem ein Duell der Bekannten. Neben Vanco spielt mit Philip Jungemann ein weiterer ehemaliger Dessau-Roßlauer in Dresden, zudem steht dort mit Rico Göde ein langjähriger Spieler Jungandreas’ (in Delitzsch und Leipzig) als Trainer an der Linie.

Dresden hat sich zu einem Spitzenteam der zweiten Liga entwickelt

In den vergangenen Monaten konnte Uwe Jungandreas mit ansehen, dass sich Elbflorenz zu einem Spitzenteam der 2. Handball-Bundesliga gemausert hat. Seit einigen Wochen schon ist Dresden Tabellenvierter, und das, obwohl die Mannschaft aufgrund mehrerer Coronafälle und Quarantäne zum letzten Mal am 18. April gespielt hat.

Für Jungandreas kam es nicht überraschend, dass Dresden sich in seinem vierten Zweitliga-Jahr zum ersten Mal im oberen Drittel der Liga etabliert hat. „Das ist ein Ergebnis der Kontinuität, mit der dort gearbeitet wird“, sagt Dessau-Roßlaus Coach. Der Kern des HC Elbflorenz spielt schon seit einigen Jahren zusammen, und wurde immer wieder nur punktuell verstärkt - vor zwei Jahren zum Beispiel mit Marek Vanco und Philip Jungemann, die vor allem in Dresdens starker Defensive eine wichtige Rolle einnehmen. „Gerade in der Abwehr sieht man die gewachsene Struktur Dresdens“, so Jungandreas. „So etwas bringt die Zeit.“

Dresden kommt direkt aus der Quarantäne - und ist damit eine Unbekannte

Und obwohl sich die Trainer und Spieler untereinander gut kennen, ist die Reise nach Dresden für den DRHV am Sonntag auch eine kleine Fahrt ins Ungewisse. Ob der Quarantäne und langen Pause ist unklar, in welchem Zustand der HC Elbflorenz sein wird - so dass aus dem Duell der Bekannten ein Duell mit unbekannten Vorzeichen wird. „Jede Mannschaft ist unterschiedlich, genauso wie jeder Mensch unterschiedlich ist. Und deswegen kommt auch jede Mannschaft anders durch so eine Zeit“, sagt Jungandreas. Auch der DRHV und der Coach persönlich haben zuletzt Quarantäne- und Corona-Erfahrungen gesammelt. „Wir hatten daran zu knabbern.“ Die ersten beiden Spiele nach der Isolation gingen verloren.

Nun jedoch sind die Voraussetzungen anders. Der DRHV ist wieder im Spielrhythmus und hat ein Erfolgserlebnis im Rücken, Elbflorenz weiß dagegen nicht, wo es steht. Uwe Jungandreas rechnet freilich dennoch mit einer harten Aufgabe. Vor allem gegen die starke Dresdener Abwehr müsse man geduldig spielen. Und selbst dann „können sie einen immer überraschen, weil sie mit Marek jemanden haben, der in der Abwehr sehr variabel ist“, meint Jungandreas. Und kaum einer weiß das besser als er.