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World Cleanup Day Dem Regen getrotzt - Viele Freiwillige machen in Dessau-Roßlau mit bei Saubermachaktion

Von Andreas Hübner 21.09.2021, 11:18
Müllsack über Müllsack ist in Roßlau von der KInder- und Jugendfeuerwehr zusammengetragen worden.
Müllsack über Müllsack ist in Roßlau von der KInder- und Jugendfeuerwehr zusammengetragen worden. Fotos: A.Hübner

Dessau-Rosslau/MZ - Auf die Reaktion der Erwachsenen waren sie alle gespannt - und gleich sollte der Lkw geöffnet werden. Irgendwie waren die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr Roßlau auch ein bisschen stolz über die Menge an Müll und Unrat, den sie An der Biethe und beim Alten Friedhof in Roßlau gefunden und gesammelt hatten. Tatsächlich, der gesamte Lkw war voll und musste nun an der Sammelstelle ausgeladen werden.

Der vergangene Sonnabend markierte weltweit den bereits vierten World Cleanup Day. Auch in Dessau-Roßlau beteiligten sich insgesamt 254 Freiwillige - Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer - an der Müllsammelaktion. Federführend durch die Mitglieder der Dessauer Wirtschaftsjunioren und der Stadt Dessau-Roßlau organisiert, gab es im gesamten Gebiet der Doppelstadt 13 Anlaufstellen, an denen illegal entsorgter Müll von öffentlichen Park- und Freiflächen abgegeben werden konnte.

Strategisch sinnvoll verteilt waren fast überall in der Stadt die Freiwilligen zu sehen, die mit roten Müllsäcken bewaffnet durch die Straßen und Parks zogen. So betrieben Mitarbeiter des Umweltbundesamtes eine Anlaufstelle am Kornhaus, Kommunalpolitiker der Grünen unterstützten die Sammelaktion im Bereich der Stillinge und auch verschiedene Heimatvereine und Freiwillige Feuerwehren in den einzelnen Stadtteilen zeigten Verantwortung für die verschiedenen Container, die vom Stadtpflegebetrieb im Vorfeld positioniert worden waren.

Mehr als drei Tonnen?

„Es gibt immer mehr Unterstützer, die zum Beispiel eine Anlaufstelle betreuen möchten“, berichtete Stephanie Döring, die sich neben anderen für den Container verantwortlich zeichnete, der an der Tiergartenbrücke - direkt gegenüber vom Johannbau - aufgestellt worden war. Döring ist Mitglied der Wirtschaftsjunioren und auch in dessen Resort „Dessau Liebenswert“ engagiert.

Eins steht fest, der Stand direkt an dieser sehr befahrenen Straße wurde von vielen Dessauern und Gästen gesehen. „Ich finde es wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass tatsächlich so viel Müll auf unseren Freiflächen liegt“, betonte Döring, „es macht meiner Meinung schon etwas aus, ob man sein Papierchen oder Plastikbecher einfach fallen lässt, oder eben in den Müllkübel wirft.“ Sie berichtete, dass allein im letzten Jahr gut drei Tonnen an Unrat in der Doppelstadt zusammengekommen waren. Wieviel es dieses Mal geworden war, konnte am Sonnabendvormittag noch nicht abgeschätzt werden. „Das bleibt spannend“, schmunzelte sie.

13 Anlaufpunkte gab es insgesamt - einer davon an der Tiergartenbrücke.
13 Anlaufpunkte gab es insgesamt - einer davon an der Tiergartenbrücke.
Foto: Andreas Hübner

Wirklich erfolgreich wäre die alljährliche Aktion ja eigentlich erst, wenn es von Jahr zu Jahr weniger Müll werden würde. So sah das auch Christel Heppner, die gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Stammtischs der Roßlauer Vereine die Anlaufstelle auf dem Elbbalkon betreute. Gemeinsam organisierten die Roßlauer ein regelrechtes Happening und konnten schon zum Start um 10 Uhr insgesamt 44 Erwachsene und 23 helfende Kinder registrieren. Insbesondere durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und deren Nachwuchsabteilung organisiert, wurden nahezu alle besonders betroffenen Gebiete des Stadtteils bedacht. „Die haben eine klar geplante Route“, berichtete Heppner.

Um die nähere und auch etwas weitere Umgebung des Elbbalkons kümmerten sich die Mitglieder des Gewerbevereins. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft Streuobstwiesen grasten die Wiesen hinter der Wasserburg ab und die Männer und Frauen vom Schifferverein kümmerten sich um den Brückenkopf, um nur einige zu nennen.

Leckere Belohnung

Insbesondere beim Anblick der Ladefläche des eingangs erwähnten Lkw, den die jungen Brandschützer präsentierten, darf man gespannt sein, ob es in diesem Jahr nicht sogar noch mehr Müll als im vergangen Jahr werden sollte. Den Kindern hat es in jedem Falle Spaß gemacht, was sicherlich auch an der kleinen Belohnung - in Form von Bratwurst und Eiscreme - lag, die es im Anschluss auf dem Elbbalkon gab.