1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Coswiger wollen Dessauer Info-Projekt

Coswiger wollen Dessauer Info-Projekt

Von Heidi Thiemann 23.05.2008, 19:20

Dessau-Roßlau/Coswig/MZ. - "Klappern gehört zum Handwerk", sagt Jeanette Engel, Büroleiterin der Coswiger Bürgermeisterin Doris Berlin. Und klappern will Coswig / Anhalt ab Juni mit einem regionalen Informationspunkt (iPunkt regional), der neben dem Rathaus eingerichtet wird.

Denn wenn Radtouristen und Einheimische nach Schließung des Bürgerbüros Informationen erhalten möchten, "dann können sie einfach über ein Touch-Paneel abrufen, was in der Region los ist", sagt Engel. Überhaupt sei der Informationspunkt eine gute Sache, "denn rund um die Uhr wird nicht nur auf Sehenswürdigkeiten verwiesen, sind geschichtliche Hintergründe zur Stadt und auch Informationen zu Firmen vor Ort abrufbar. Hier wird auch unsere gesamte Verwaltungsgemeinschaft vorgestellt."

Im Coswiger Rathaus ist man überzeugt, dass der computergestützte "iPunkt regional" dazu beitragen kann, "dass die Leute nicht nur durchfahren, sondern auch anhalten werden", wie Engel meint. Denn Coswig wolle sich gerne einreihen in den Reigen der Touristikstädte, "auch wenn wir nicht so groß wie Dessau und Wittenberg sind." Dennoch gibt sich die Stadt an der Elbe selbstbewusst und hofft auch auf positive Effekte der Vernetzung der Terminals in den verschiedenen "iPunkt-regional"-Städten. Denn an jedem Standort könne man alle Informationen abrufen. Und kann somit auf Marina, Unterfischerei oder Cranach in der St. Nicolaikirche auch in den Partnerstädten aufmerksam machen.

Dazu gehören in der Region gegenwärtig Wörlitz und Wittenberg, sagt Andreas Spielau, gemeinsam mit Bärbl Penno Geschäftsführer der iPunkt regional GmbH. Die Betreibergesellschaft ist in Dessau-Roßlau ansässig, das Projekt selbst ist von seinen Mitarbeitern entwickelt worden, erklärt Spielau, der in Wörlitz eine IT-Firma betreibt.

In Dessau-Roßlau gibt es das Informationssystem noch nicht. Es stieß

aber vor kurzem bei den Besuchern der Tourismusbörse im Rathaus-Center auf großes Interesse, denn die Coswiger präsentierten es an ihrem Stand. Auch Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Klemens Koschig sei angetan gewesen, berichtet Spielau. Wie die MZ dazu auf Nachfrage von Pressesprecher Carsten Sauer erfuhr, werde er demnächst das Projekt der Verwaltungsspitze und den Fachleuten im Rathaus vorstellen. Darüber müsse dann gemeinsam beraten werden.

Das Terminal könne nicht nur Touristen und Einheimischen Auskunft über Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen geben, Gaststätten und Hotels empfehlen oder über einheimische Firmen informieren, es kann beispielsweise auch im Sportbereich eingesetzt werden, sagt Jens Rasel, einer der Gesellschafter der iPunkt regional GmbH. An Sporthallen oder Stadien könnte es über Spielpläne Auskunft geben, Sponsoren könnten sich hier darstellen. "Es gibt ganz vielfältige Möglichkeiten."

Diese will man sich auch in Hamburg zunutze machen, wie Spielau verweist. Auf offene Ohren ist die iPunkt-Idee ebenfalls beim Besucherbergwerk F 60 in Lichterfeld (Brandenburg) gestoßen. Am "liegenden Eiffelturm in der Lausitz", wie die Abraumförderbrücke genannt wird, machen sich Besucher am Terminal über das Museumsprojekt und weitere interessante Dinge in der Region schlau. Und auch darüber hinaus.