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Alles andere als Grau BrauArt gastiert dieses Jahr in ehemaliger Bankfiliale in der Dessauer Innenstadt

Ein Grund, mehrmals reinzuschauen.

Von Sylke Kaufhold 24.07.2021, 14:00
 Mit einer Vernissage wurde die  12. BrauArt am Samstag eröffnet.
Mit einer Vernissage wurde die 12. BrauArt am Samstag eröffnet. (Fotos: Thomas Steinberg)

Dessau/MZ - Die Zerbster Straße war am vergangenen Samstagnachmittag ungewöhnlich voll. Vor der Hausnummer 19 hatte sich eine Menschentraube gebildet, kurzzeitig gab es sogar eine Warteschlange, um in die Räume zu gelangen.

Die 12. BrauArt wurde eröffnet. Nicht wie gewohnt in der Alten Schultheißbrauerei, sondern mitten in der Innenstadt. „Wir haben den Charme der Industriekultur gegen die Sachlichkeit einer ehemaligen Bankfiliale getauscht“, sagte Eckhard Zilm vom BauArt-Verein in seiner Begrüßungsrede. Nun seien sie gespannt, wie das Experiment der wöchentlich wechselnden Aussteller ankomme.

Gerade 90 Quadratmeter messen die Räume, zu wenig Platz also, um alle 22 Künstler mit ihren Werken präsentieren zu können. Deshalb wurde geteilt. Mit dem charmanten Ergebnis, dass, wer die Ausstellung in Gänze erleben möchte, nun siebenmal Mal kommen muss. „Wir hoffen in der Tat sehr, dass die Leute neugierig sind und uns mehrmals besuchen“, so Zilm.

Ausstellungsmotto: „Ohne Kunst ist alles grau“

Das Ausstellungsmotto „Ohne Kunst ist alles grau“ haben die Künstler - wie gewohnt - mit ganz unterschiedlichen Stilmitteln umgesetzt. Was hinter den Werken steht, verraten die Künstler gerne im persönlichen Gespräch. Holzgestalter Jürgen Ludwig zum Beispiel hat sich dem Thema auch wieder augenzwinkernd genähert - und drehte es einfach um. „Ohne Grau ist alles Kunst“, den Beweis tritt er mit einer Installation aus 1.000 farbigen Reißzwecken an. „Nur Grau fehlt, also ist es Kunst“, sagt Ludwig schmunzelnd.

Neugieriger Blick durchs Schaufenster.
Neugieriger Blick durchs Schaufenster.
(Foto: Thomas Steinberg)

Den neuen Ausstellungsort findet er „ganz spannend“. „Wir passen prima in den Kultursommer, mal sehen wie es wird. Ich lass mich überraschen.“ Auch Chefkuratorin Franziska Bilharz ist sehr gespannt, wie das neue Ausstellungskonzept ankommt. „Mal sehen, ob Kunst in der Innenstadt über einen so langen Zeitraum funktioniert“, sagt sie.

„Ich fände es gut, wenn wir über den Sommer leerstehende Läden in der Innenstadt nutzen könnten, um uns zu präsentieren“

Für die Zukunft wünscht sie sich aber die Rückkehr der BrauArt in die Alte Schultheißbrauerei. Was aber nicht heiße, dass sie sich nicht auch künftig in der Stadt zeigen möchten, sagt die Textil- und Keramikkünstlerin. „Ich fände es gut, wenn wir über den Sommer leerstehende Läden in der Innenstadt nutzen könnten, um uns zu präsentieren oder vielleicht auch einen kleinen Galerieshop einzurichten.“

Als Chefkuratorin der Ausstellung oblag ihr die schwierige Aufgabe, die Künstler mit ihren Werken einzelnen Gruppen zuzuordnen. „Die Werke dürfen nicht zu ähnlich, aber auch nicht zu gegensätzlich sein“, erklärt sie. Eine Lehrbuchanleitung gebe es da nicht. „Das ist viel Gespür und Bauchgefühl.“ Die einzelnen Gruppen, verrät Franziska Bilharz, werden ihre Ausstellungen aber selbst hängen. „Ich bin sehr gespannt, wie das wird.“ Auch die Schaufenstergestaltung gehöre jeweils dazu.

Die Besucher können sich bis zum 5. September, dienstags bis sonntags von 14 bis 20 Uhr davon überzeugen.