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Ball des Sports Ball des Sports: Ehrung für Horst Matzke

Von Steffen Brachert 19.04.2015, 17:06
Horst Matzke freut sich über die Ehrung, den Sonderpreis der Mitteldeutschen Zeitung.
Horst Matzke freut sich über die Ehrung, den Sonderpreis der Mitteldeutschen Zeitung. Hartmut Bösener Lizenz

Dessau-Roßlau - Die Ehrung war ein großes Geheimnis. Selbst Torsten Ceglarek, Chef des Stadtsportbundes, wusste nichts. „Wer wird es denn?“ Abwarten. Doch als Carla Hanus, die Chefin der Dessau-Roßlauer Lokalredaktion der Mitteldeutschen Zeitung, ihre Laudatio begann, griff Horst Matzke irgendwann zu seinem Jackett und zog es sich über, obwohl sein Name noch gar nicht gefallen war.

Der Dessau-Roßlauer Ball des Sports wurde am Sonnabend im Veranstaltungszentrum Golfpark gefeiert. Mit großem Büfett, sportlichen Programmpunkten und Live-Musik mit „Simple Thing“. Neben dem Preis der Mitteldeutschen Zeitung für das Lebenswerk an Horst Matzke gab es auch noch Auszeichnungen für verdiente Sportler und Funktionäre. Burchhard Führer, Chef der Führer-Gruppe, die den Golfpark betreibt, und Oberbürgermeister Peter Kuras wurden zudem als „Sympathisant des Sports“ geehrt.

Beeindruckendes Engagement

Dessau-Roßlaus Ball das Sports hatte 2014 im besonderen Ambiente des Golfparks einen erfolgreichen Neuanfang gestartet. Vor ausverkauftem Haus wurde damals ein Rückblick auf das vergangene Sportjahr genommen. Per Video und mit selbst erzählten Geschichten. Und es wurde geehrt und gedankt. Am Ende mit einem Sonderpreis der Mitteldeutschen Zeitung, den damals Motorbootrennfahrer René Behncke erhielt. Der ist zehnfacher Weltmeister und hatte gerade seine Karriere beendet. Eigentlich. Vor zwei Wochen saß Behncke doch wieder in einem Boot. Es geht nicht ohne.

Es hat 2014 ein paar Tränen der Rührung bei Behncke gegeben und stehende Ovationen der Sportkollegen aus der Heimatstadt. Das ist mehr Wert als viele andere Preise. 2015 wurde von der MZ nun kein Weltmeister für seine sportliche Lebensleistung geehrt, aber trotzdem einer, dessen Engagement für den Sport in der Doppelstadt mehr als beeindruckend ist: Horst Matzke, der in mehr als 50 Jahren so manchen Sportler in dieser Stadt geprägt hat. Sonnabend, kurz nach 22 Uhr, wurde der Mann vom 1. LAC Dessau auf die Bühne des wieder ausverkauften und feierlich ausgestalteten Golfparks gerufen und ausgezeichnet.

Leben mit und für den Sport

Matzke ist 71 Jahre, was man ihm nicht ansieht, und er war einst selbst als Leichtathlet aktiv. Die 100 Meter sprintete er in 10,8 Sekunden. Einen Namen machte sich Matzke aber als Trainer. Erst bei Motor Nord Dessau, dann bei Blau-Weiß Dessau. Mit Mitte 50 wurde er Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender des 1. LAC Dessau, der im Jahr 2000 etwa 60 Mitglieder hatte und heute 350 zählt. Eine Erfolgsgeschichte, die Horst Matzke mitgeprägt hat. Vier bis fünfmal pro Woche ist er als Trainer vor Ort. Im Winter drinnen, im Sommer draußen. Dazu kommen die Wettkämpfe am Wochenende.

Anhalt-Meisterschaften, Vereinssportfeste, Hallenstadtmeisterschaften, Bezirksmeisterschaften, Landesmeisterschaften, Mitteldeutsche, Nordostdeutsche Meisterschaften, der Citylauf. Matzke hilft immer mit. Als Trainer. Als Mit-Organisator im Hintergrund. Und natürlich ist der Trainer auch beim Internationalen Dessauer Leichtathletikmeeting dabei, das deutschlandweit längst ein Aushängeschild ist und am 29. Mai zum 17. Mal im Paul-Greifzu-Stadion stattfindet. Mit Matzke.

Wer all das liest, der merkt: Da lebt einer mit dem Sport - und für den Sport. „Und deshalb soll die Ehrung auch gar keinen Schlusspunkt setzen oder gar dazu anregen“, sagte Carla Hanus am Ende ihrer Laudatio. Im Gegenteil. „Sie soll jedoch den Respekt für eine Lebensleistung erweisen, den er sich längst verdient hat.“

Beifall und Glückwünsche

Hanus blickte vor ihrem letzten und ein Geheimnis lüftenden Satz kurz in die große Runde des Golfparks. „Der Sonderpreis der Mitteldeutschen Zeitung für das sportliche Lebenswerk geht deshalb an: Horst Matzke.“

Matzke kam natürlich auf die Bühne. Mit Jackett. Und gerührt. Glückwünsche von der MZ, von Sportdirektor Ralph Hirsch und von der Stadtsportbund-Spitze mit Torsten Ceglarek und Renate Quast folgen. Und mit viel Beifall derer, die ähnlich aktiv sind für den Sport in Dessau-Roßlau und deshalb wissen, was da für eine Arbeit dahintersteckt. Ob er schon mal ans Aufhören gedacht habe? „Nein. Eigentlich nicht“, schüttelte Matzke den Kopf. „Und ich weiß auch gar nicht, ob Aufhören gut wäre.“ (mz)