Ausstellung «Tatort» in Coswig Ausstellung «Tatort» in Coswig: Was hat Rotkäppchen falsch gemacht? - Polizist klärt auf
Coswig/MZ. - Die erste Kindergruppe, die sich bei ihm anmeldete, waren sechs- bis zehnjährige Ferienkinder der Fröbel-Grundschule mit ihrer Betreuerin Anke Reinsch. Nach einem kurzen Rundgang durch die Ausstellung, die die Kinder sichtlich beeindruckte, trafen sich alle im Clubraum des Klosterhofes.
Viele Handpuppen standen dort bereit mit typischer Kleidung und Gestalt, so wie die Bösewichter im Kasperle-Theater nun mal auftreten. Steffen Claus stellte sie vor und erzählte den Kindern von ihren Straftaten.
Bereits in der Ausstellung waren Begriffe wie Tathergang, Straftat, Verbrechen, Spurensicherung erklärt worden. Nun erfuhren die Mädchen und Jungen auch, was ein Zeuge ist, welche Aufgaben Kriminalist und Streifenpolizist haben. Übrigens waren die meisten Kinder bestens vertraut mit dem Ablauf von Verbrechensaufklärung und bewiesen damit ihre Kenntnis von Fernsehkrimis.
Bekannte Märchen wie Rotkäppchen, Hänsel und Gretel, Dornröschen wurden analysiert und die Kinder auf falsches Verhalten hingewiesen, das die Verbrechen begünstigt. Die Kinder waren lebhaft dabei und verurteilten die Fehler ihrer Märchenhelden. Sie erfuhren aber auch, dass Gretel in Notwehr handelte, als sie die Hexe in den Ofen schob. "Bei Gefahr", so Steffen Claus, "sind alle Tricks erlaubt." Er forderte die Kinder auf, laut "Nein" zu rufen, wenn eine Person etwas will, was man nicht möchte. Das wecke die Aufmerksamkeit anderer Menschen, die vielleicht helfen können.
Ein kranker Teddy musste noch getröstet werden, dem es wegen Alkoholtrinkens schlecht ging. Die hauptsächlich achtjährigen Kinder konnten dazu bereits eigene Erfahrungen beitragen. Und fünf von ihnen hatten auch schon geraucht, wie sie stolz erzählten.
Die Kriminalvorbeugung wird sehr ernst genommen, und Polizeihauptkommissar Steffen Claus hofft auf viele interessierte Kindergruppen, besonders jetzt in den Ferien.
Die Ausstellung "Tatort" über Kriminalgeschichte und den Schutz vor Straftaten ist bis zum 10. September dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 17 Uhr, mittwochs von 13 bis 17 Uhr und freitags von 13 bis 16 Uhr im Klosterhof (hinter dem Coswiger Rathaus) zu sehen.