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Wissen um das kleine und große Nein

Von CHRISTOPH BEYER 10.05.2009, 17:16

THALHEIM/MZ. - Was es damit noch auf sich hat, erklären ihnen zwei Gäste. Susanne Bernatzky und Ivonne Hartmann von der Schwangerschaftsberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt sind für eine Projektstunde in die Einrichtung gekommen. Aufklärung im Kindergarten ist das Ziel der Veranstaltung. Entwickeln sollen sich "bärenstarke Kinder", erzählt Ivonne Hartmann über das Projekt.

Spielerisch wurden den Kindern der eigene Körper und die Unterschiede zwischen den Geschlechtern erklärt. Gemeinsam haben sie einen lebensgroßen männlichen und einen weiblichen Körper gemalt und jeder auch eine Figur von sich selbst. Die Ergebnisse können im Flur der Kindertagestätte bestaunt werden.

"Wir bringen den Kindern auch die richtigen Namen für die Geschlechtsmerkmale bei, damit sie die, wenn sie bald in die Schule kommen, kennen", erzählt die Sozialpädagogin. Neben der Erkenntnis des eigenen Köpers und der Unterschiede sollte die Veranstaltungsreihe die Kinder auch stärken. "Das heißt zum Beispiel, ein gutes von einem schlechten Geheimnis unterscheiden zu können", erklärt Hartmann.

Mit Hilfe des Kinderbuches "Ich dachte, du bist mein Freund" von Marie Wabbes sollen die Kinder behutsam befähigt werden, sich vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Anhand der Geschichte eines kleinen Bären, der beim Spielen mit seinem Freund, dem Wolf, von diesem bedrängt wird, wird den Kindern gezeigt, dass sie unangenehme Ereignisse nicht als Geheimnis für sich behalten dürfen, sondern sich anvertrauen sollen.

In der vierten und letzten Veranstaltung am Mittwoch haben sie dazu noch die Geschichte vom "kleinen und großen Nein" nachgespielt. In Paaren haben sie erst ein vorsichtiges leises Nein auf seine Wirkung überprüft. Und anschließend laut und bestimmt nein-sagen geübt.

"Wir haben das Konzept gemeinsam entworfen und darauf sehr gute Resonanz erhalten", berichtet Ivonne Hartmann weiter. Zur Vorbereitung hatten die Eltern einen Brief erhalten, indem das Vorhaben genau vorgestellt wurde. Zum Abschluss bekamen alle Kinder einen kleinen tapferen Bären geschenkt .