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Blitzbesuch  Wirtschaftsminister Habeck bei Meyer Burger in Bitterfeld-Wolfen: „Chance für Comeback der Solarindustrie“

Groß angekündigt war die Station der Sommerreise nicht: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat am Freitag die Solarfirma Meyer Burger in Bitterfeld-Wolfen besucht - und Hoffnung verbreitet.

Aktualisiert: 30.07.2022, 17:15
Gunter Erfurt (r.), Vorstandsvorsitzender der Meyer Burger Technology AG, erklärt Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, bei einem Unternehmensbesuch die Produktion von Solarpaneelen.
Gunter Erfurt (r.), Vorstandsvorsitzender der Meyer Burger Technology AG, erklärt Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, bei einem Unternehmensbesuch die Produktion von Solarpaneelen. (Foto: Soeren Stache/dpa)

Bitterfeld-Wolfen/DPA - Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht Chancen für ein Comeback der Solarindustrie in Deutschland. Mit Blick auf eine geplante starke Ausweitung von Solaranlagen in Deutschland sagte der Grünen-Politiker am Freitag zum Abschluss einer zweitägigen Sommertour, es wäre dumm, den Markthochlauf nicht auch industriepolitisch zu nutzen. In Deutschland habe man vor einigen Jahren die Solarindustrie unverständlicherweise kaputtgehen lassen. „Aber wir können es wieder hochziehen.“

Habeck besuchte den Solarmodulhersteller Meyer Burger Technology AG in Bitterfeld-Wolfen, der ehrgeizige Ziele hat. Firmenchef Gunter Erfurt betonte den Qualitätsvorsprung gegenüber Herstellern aus Asien. Weltweit stamme derzeit 98 Prozent der Solarzellenproduktion aus Asien, vor allem aus China.

Habeck sieht keine Logik darin, dass die Solar-Produktion aus Kostengründen nach Asien umziehen müsse

Der Wirtschaftsminister sagte, die Logik, dass die Produktion aus Kostengründen nach Asien gehen müsse, habe sich gewandelt. Habeck nannte höhere Transportkosten und eine stärkere Robotisierung der Produktion in Deutschland und Europa. Die Bundesregierung werde alles dafür tun, dass es gelinge, mit dem Hochlauf der solaren Energieproduktion auch einen Hochlauf der Produktion für Solarenergie in Deutschland wieder möglich zu machen.

Habeck sagte mit Blick auf die Gaskrise, es müssten alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte angestrengt werden, durch diese schwere Zeit zu kommen. Zugleichaber dürfe der Aufbau der nächsten Wertschöpfungskette in Deutschland nicht vernachlässigt werden. Es gehe darum, trotz Krise in die Zukunft zu investieren.

Meyer Burger hatte im Mai 2021 den Solar-Standort Bitterfeld-Wolfen wieder belebt. Im November 2021 hatte man einen neuen Hoffnungsträger präsentiert - Solarenergie gewinnende Dachziegel.