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Welt-Aids-Tag Welt-Aids-Tag: Nur die Mädchen trauen sich

Von Marcel Danisch 01.12.2003, 17:31

Bitterfeld/MZ. - "Damit es nicht so streng läuft, machen wir's spielerisch", meinte Karolin Heyse. Um die Berührungsängste mit dem bekanntesten Verhütungsmittel abzubauen, betrieben die Berufsschüler Kondom-Aufblasen. Danach musste Kenntnisse über die verschiedenen Verhütungsmittel in Arbeitsblättern und Kreuzworträtsel unter Beweis gestellt werden. "Kondom und Pille fällt den meisten noch ein, aber dann ist Schluss", sagte Karolin. Bianca fand es "erstaunlich, wie wenig man über Verhütung weiß". Beide haben sich in Vorbereitung auf den Aids-Tag richtig schlau gemacht. Danach ging es zusammen mit der Berufsfachschule Sozialpflege an die Ausarbeitung von Spielen, die Gestaltung von Postern und Plakaten und ans Basteln der roten Anti-Aids-Schleifen.

Bianca und Karolin waren bei der Aufklärungsarbeit voll in ihrem Element. Sie gingen auf die Schüler zu, die statt im Unterricht zu sitzen, von ihren Mitschülerinnen eine Lektion rund um Aids und Verhütung bekamen. "Man muss die Leute schon ansprechen, von allein kommt keiner." Bei Fragen standen sie nach bestem Wissen und Gewissen Rede und Antwort. Allerdings taten sich viele schwer, einfach nachzufragen. "Vor allem wieder die Jungs", meinte Bianca. Die kamen aber bisweilen noch einmal später vorbei, und informierten sich, wenn nicht so viele Leute drumrum standen.

Nebenher wurde für die Aidshilfe gesammelt. Im letzten Jahr konnten 50 Euro abgegeben werden. "Immerhin", sagte Karolin. "Würde das jede Schule machen, käme einiges zusammen", ergänzte Bianca. Im Gewusel der Schüler stand auch Susanne Bernatzky von der Awo-Schwangerenberatung. Sie lieferte weiteres Hintergrundwissen und stellte die Beratungsstelle in Bitterfeld vor. Das Gesundheitsamt vertrat Marlene Metz. Sie klärte über weitere sexuell übertragbare Krankheiten wie Hepatitis B auf.