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Planungsgewissheit für die nächsten Jahre Stadtrat legt sich auf Fahrplan für die Feuerwehren in Bitterfeld-Wolfen fest

Neue Fahrzeuge, bauliche Maßnahmen, Alarmierungstechnik und Standortfragen werden festgeschrieben.

Von Frank Czerwonn Aktualisiert: 22.06.2021, 12:42
Der Boden der Fahrzeughalle  der Thalheimer Feuerwehr muss überarbeitet werden. Diese Maßnahme ist noch finanziell in den Haushalt einzuordnen.
Der Boden der Fahrzeughalle der Thalheimer Feuerwehr muss überarbeitet werden. Diese Maßnahme ist noch finanziell in den Haushalt einzuordnen. (Foto: Kehrer)

Wolfen - Es war ein hartes Stück Arbeit. Doch durch besonderes Engagement der Stadtverwaltung, der Kameraden der Freiwilligen Wehren und der Mitglieder in Ortschaftsräten, Ausschüssen und letztlich im Stadtrat haben die Ortswehren in Bitterfeld-Wolfen nun Planungsgewissheit für die nächsten Jahre. Denn im Mai hat der Stadtrat die Fortschreibung der Risikoanalyse, des Brandschutzbedarfsplans sowie der Standortanalyse und des Löschwasserkonzepts mit nur einer Enthaltung beschlossen.

In den Monaten zuvor hatte es immer wieder Kritik gegeben, dass sich die Vorlage dieses Plans verzögert. Wie Ordnungsamtsleiter Rolf Hülßner erklärte, lag dies an der unzureichenden Qualität der Ausarbeitung des externen Büros, an das man wie schon früher den Auftrag zur Erstellung der Risikoanalyse wegen der angespannten personellen Situation im Rathaus vergeben hatte.

Ein Schwerpunkt sind die baulichen Maßnahmen

Schließlich hätten aber doch die Stadtverwaltung und die neu gewählte Stadtfeuerwehrleitung die Fertigstellung übernommen. Angesichts dieser Erfahrungen sagte Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU): „Ausgehend vom jetzigen Stand werden wir die Erstellung nicht wieder an einen externen Dienstleister vergeben.“

Doch welche Festlegungen wurden nun getroffen? Ein Schwerpunkt sind die baulichen Maßnahmen. So wurde der beschlossene Neubau der Feuerwehr Bitterfeld hier noch einmal bekräftigt. Doch auch in Wolfen besteht Handlungsbedarf. So soll bis Ende September ein Konzept zur möglichen Zusammenlegung der Löscheinheiten Wolfen-Nord und Wolfen-Altstadt erarbeitet werden. „Das bildet die Grundlage für weitere Entscheidungen zur Standortfrage und damit für einzuplanende Investitions- oder Unterhaltungsmaßnahmen“, so Hülßner.

Zusammenlegung der Ortsfeuerwehren Rödgen, Zschepkau und Thalheim vorgesehen

Baumaßnahmen sind zudem in Thalheim vorgesehen. Wegen baulicher Mängel muss dort der Boden der Fahrzeughalle saniert werden. „Diese Maßnahmen sind noch finanziell in den Haushalt einzuordnen.“

Ein weiterer Themenkomplex ist die Standortfrage. So sollen in die genannte Optimierung der Standorte Wolfen-Altstadt und Wolfen-Nord die Standorte Reuden und Bobbau einbezogen werden. „Ebenso ist die Zusammenlegung der Ortsfeuerwehren Rödgen, Zschepkau und Thalheim vorgesehen“, erklärt Hülßner. Ziel sei die personelle und materielle Stärkung des Ausrückebereichs West.

Festgeschrieben wurde zudem die Anschaffung neuer Fahrzeuge für verschiedene Wehren

Festgeschrieben wurde zudem die Anschaffung neuer Fahrzeuge für verschiedene Wehren. So erhält Holzweißig noch in diesem Jahr ein Löschfahrzeug LF 10, Wolfen ein Löschfahrzeug LF 20 und eine Drehleiter DLA-K 23/12 sowie Bitterfeld ein Mehrzweckboot. 2023 soll die Ortsfeuerwehr Greppin ein Löschfahrzeug LF 20 bekommen. Ein Jahr später folgen ein Mannschaftstransportwagen für die Thalheimer Wehr und ein Kommandowagen für den Stadtwehrleiter.

Wichtige Maßnahmen wurden für die Verbesserung der Löschwassersituation beschlossen. So gibt es eine Prioritätenliste, nach der mit den jährlich geplanten Mitteln von 100.000 Euro vorrangig in Holzweißig, Bitterfeld und Greppin entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Dazu zählen Neubau oder Instandsetzung von Löschwasserbrunnen sowie die Prüfung alternativer Versorgungsmethoden über Zisternen oder Stichleitungen. „Diese Maßnahmen laufen aktuell“, so Hülßner.

Auch andere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation bei der Brandbekämpfung und Gefahrenabwehr wurden beschlossen

Auch andere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation bei der Brandbekämpfung und Gefahrenabwehr wurden beschlossen. So ist Ende April nach langem Ringen eine Kooperationsvereinbarung mit der Ortsgruppe Bitterfeld-Wolfen der DLRG abgeschlossen worden. Diese konzentriert sich vor allem auf die Verbesserung der Möglichkeiten zur Wasserrettung. Außerdem wird zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren eine neue Alarmierungssoftware für die Einsatzkräfte beschafft.

Doch auch den Nachwuchs verliere man laut Hülßner nicht aus dem Blick. So liege besonderer Fokus auf der Jugendarbeit, „um hier Einsatzkräfte für morgen zu binden“. (mz)