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Sandersdorf huldigt Michael Jackson in der Narrhalla

Von CHRISTINE KRÜGER 22.11.2009, 16:12

SANDERSDORF/MZ. - So ist das immer, wenn in der Mehrzweckhalle in Sandersdorf die Funkengarde die Session eröffnet. Am Sonnabend war mit dem traditionellen Lumpenball der Auftakt für die neue Narrensaison - die 31. übrigens, die der Sandersdorfer Karnevalsverein (SKV) einläutet.

Die diesjährige übrigens steht unter dem Motto "Dracula und Frankenstein laden euch zum Gruseln ein". Gruseln brauchte sich am Sonnabend keiner. Aber Achtung: Der Lumpenball ist ja nur der Vorbereiter des richtigen Faschings, der im Februar gefeiert wird und da genügt es, irgendein Kostüm anzuziehen. Aber dann, wenn der Tag der Tage für die Narren gekommen ist, sagt SKV-Präsident Hubert Otte, dann geht es hier mottogerecht zu. Das Prinzenpaar Meike I. und Peter I. haben es verkündet. "Jetzt hat jeder Zeit, sich Gedanken zu machen ums beste Kostüm", sagt Otte. "Ich freue mich immer wieder, wie die Leute kommen. Hier ist nichts mit Hütchen und Nase. Ihnen geht es nicht nur ums Herkommen, sondern darum, den Fasching zu leben, sie identifizieren sich mit dem Verein."

Die Funken haben richtiggehend gezündet, die "Devils" die Schar mit ihren sportlich-akrobatischen Kunststücken in ihren Bann gezogen, "Di Voguhe" und "Ladykracher gezeigt, was toller Showtanz ist. Und sogar die Legende lebt in der Sandersdorfer Narrhalla: Michael Jackson zuckt über die Bühne. Das Publikum tobt. Die Stimmung steigert sich von Minute zu Minute. Schöner könnte kein Fasching mit Promi-Programm sein. Das wollen die Sandersdorfer auch gar nicht. Denn darin liegt ja gerade der Sinn: Alles, was geboten wird, ist in eigener Arbeit entstanden. Alle Nummern in monatelanger Arbeit trainiert, geübt, geprobt. Die Ausgestaltung der Halle - auch da ist die Handschrift der Vereinsmitglieder zu erkennen. "Wir haben eine große Saal- und Fundustruppe", lobt Otte. "Da ist so viel zu bedenken und zu tun, da muss das Licht stimmen, der Musikeinsatz sitzen und anderes." Und die vielen, die hinter der Bühne wirken, sollen ebenfalls nicht vergessen werden. Die Frauen schminken und frisieren, eine Schneiderin ist zur Stelle, geht beim Tanzen ein Kostüm kaputt. "Das Schönste ist, wenn wir es geschafft haben, vielen Leuten Spaß zu bereiten. Das ist der Lohn aller Karnevalisten", bringt es der SKV-Präsident auf den Punkt. "Das ist ein Bazillus, den man nicht wieder los wird."

Mit diesem Bazillus sind auch andere infiziert. "Unser Ziel ist es, dass das närrische Volk zusammenwächst - alle Karnevalsvereine im Landkreis Anhalt-Bitterfeld." Zusammen gefeiert mit den Köthenern haben sie ja schon. Und das soll natürlich weiter gehen. Kukakö wird beim Umzug in Sandersdorf dabei sein und umgekehrt. "Wir haben es geschafft, die Hochburgen des Karnevals zusammenzuführen. Da sind wir schon ein bisschen stolz drauf", so Otte.