Mehr Schachteln von Braun
Bitterfeld/MZ. - Zehn oder zwölf neue Arbeitsplätze werden entstehen. Vor allem für Verpackungsmittelhersteller und Produktionsarbeiter in der Klebeabteilung. Derzeit sind bei Braun Pharmadruck, eine Tochter der Edelmann-GmbH - nach eigenen Angaben Marktführer in dieser Branche - 60 Mitarbeiter beschäftigt. "1997, als Edelmann die Firma übernahm, waren wir die Hälfte", so Fellmuth. Fünf Lehrlinge werden derzeit ausgebildet, seit 1997 insgesamt 19. "Das Mutterunternehmen investiert hier kontinuierlich." Der Produktionsleiter spricht von einer jährlich zweistelligen Umsatzsteigerung.
Nach Mitteldeutschland, in den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, ist Braun 1993 gekommen. Der Entscheidung lag die Ansiedlung von Bayer Bitterfeld mit dem Selbstmedikationsbetrieb zugrunde. Noch heute, so Fellmuth, ist Bayer der Hauptkunde. "Wir drucken für die Bayer-Kunden in sämtlichen Sprachen. Auch in chinesisch." In absehbarer Zeit werden die Medikamenten-Schachteln auch mit Blindenschrift bedruckt.
Der Kundenkreis von Braun umfasst mehr als 60 Pharmafirmen - vorwiegend im mitteldeutschen und Berliner Raum. So zählen unter anderem das Impfstoffwerk Dessau, Schering oder Berlin Chemie dazu.
15 000 Bögen, auf denen mehrere Schachteln gedruckt werden, durchlaufen in Hochzeiten pro Stunde die Maschinen. Anschließend werden sie ausgestanzt und auf einer separaten Anlage mit einem Klebstoffrand versehen und gefaltet. "Drucken, stanzen, kleben, weg", meint Fellmuth salopp.
Doch salopp geht es hier keineswegs zu. Schon die kleinste Abweichung von der Norm - sei es die Farbe oder die Faltung - führt dazu, dass das Produkt in den Abfall wandert. Überwacht wird der Prozess mit speziellen Lesegeräten, die in den Maschinen integriert sind.
"Wir garantieren Sicherheit für die Pharmafirmen. Fehlt nur ein winziges Komma bei Dosierungsangaben auf der Schachtel, kann das wahnsinnige Folgen haben." So ist jeder Arbeitsgang des gesamten Produktionsprozesses noch jahrelang genau nachvollziehbar, weil alles sorgsam dokumentiert worden ist. "Der Aufwand, der betrieben wird, ist immens", stellt der Produktionsleiter fest. "Hier geht es um Sicherheit."