Leben in Wasserspeichern
Bitterfeld/MZ. - Die beiden Zisternen, von denen einst jede fünf Millionen Liter Wasser fasste, sind umgebaut worden, so dass in ihnen kulturelle und bildende Veranstaltungen stattfinden, Ausstellungen gestaltet, kreative Angebote unterbreitet sowie Kongresse und Ähnliches durchgeführt werden können.
Rund 1,7 Millionen Euro sind in deren Um- und Ausbau geflossen. Zwei Drittel der Kosten des Projektes, das Bestandteil des Stadtumbau-Konzeptes ist, tragen Land, Bund und EU gemeinsam, unterstützt wurde es von der Midewa und deren Mutterkonzern Veolia. Was im alten Wasserwerk entstanden ist, lässt sich sehen: Während der so genannte Erlebnisspeicher, der seit Jahren schon als Veranstaltungsort für ganz besondere Konzerte genutzt wird, nahezu unberührt blieb, ist die andere Zisterne geöffnet und mit einer großen Glasfront versehen worden. Hier soll, erklärte Eckbert Flämig vom Trägerverein Wasserzentrum Bitterfeld, auf verschiedene Art Umweltbildung vermittelt werden.
So wird hier auch die Ausstellung aus der Filterhalle "H2O & Co." etabliert. In der dann freistehenden Halle soll ein Technikumwasserwerk errichtet werden, wo die Gäste erleben, wie Trinkwasser aufbereitet wird und wie Papier entsteht. 2007 wird außerdem der Erlebnisspeicher einige Zentimeter geflutet, eine Steganlage führt übers Wasser. "Dann ist wieder Wasser im Wasserspeicher", meinte Flämig, der hofft, dass so die Klangqualität noch verbessert wird.
Baubeginn für das Wasserzentrum war im Dezember 2005. Die Idee, aus dem Wasserwerk etwas zu machen, "was nicht unbedingt eine touristische Einrichtung ist aber von Touristen lebt", wurde bereits vor zehn Jahren geboren. Eine endgültige Form nahm sie im Wettbewerb zur Expo 2000 an, wodurch das Projekt auch maßgeblich forciert wurde. "Hinzu kam schließlich eine Mannschaft, die ihr Herzblut dazugab", so Flämig.