Corona-Update Inzidenz überspringt in Anhalt-Bitterfeld seit Monaten wieder die 200er Marke
Landrat Andy Grabner (CDU) ist besorgt. Doch noch werden Regeln nicht verschärft.
Anhalt-Bitterfeld/MZ - Die gleichbleibend hohe Zahl von Neuinfektionen in Anhalt-Bitterfeld sorgt dafür, dass die Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz nur eine Richtung kennt: nach oben. Am Freitag wurde erstmals seit Monaten wieder die Marke von 200 übersprungen. Laut Robert Koch-Institut betrug der Wert 201,6. Er übertrifft damit deutlich den Landesdurchschnitt von 177,1. Vier Kreise und Dessau-Roßlau haben aber noch höhere Inzidenzwerte.
Noch nicht eingerechnet sind die am Freitag neu aufgetretenen Infektionen. Laut Kreissprecher Udo Pawelczyk haben sich weitere 64 Menschen mit dem Virus infiziert. Allein 15 davon kommen aus Bitterfeld-Wolfen. Jeweils acht neue Fälle gab es in Muldestausee und Köthen, sieben im Südlichen Anhalt und sechs in Zerbst. Jeweils vier Neuinfektionen wurden aus Sandersdorf-Brehna, Raguhn-Jeßnitz und dem Osternienburger Land gemeldet. Drei Fälle traten in Aken und zwei in Zörbig auf. Die restlichen drei sind örtlich noch nicht zugewiesen.
Zehn Covid-Patienten werden in Anhalt-Bitterfeld aktuell intensivmedizinisch behandelt
Aktuell werden laut Pawelczyk zehn Menschen intensivmedizinisch behandelt. Drei müssen invasiv beatmet werden. Von den 33 Intensivbetten im Landkreis sind inzwischen 27 mit Patienten belegt - eins mehr als noch am Donnerstag.
Eine Rücknahme der Erleichterungen hat der Landkreis bislang nicht beschlossen. Doch betrachtet Landrat Andy Grabner (CDU) die Entwicklung mit Sorge. „Wir verzeichnen täglich zwischen 70 und 110 Neuinfizierte“, sagte er Donnerstag im Kreistag. Betroffen seien vor allem Pflegeheime, Kitas und Schulen. „Stetig steigend ist die Infizierung von Geimpften.“
Landrat sieht Gesundheitsämter nicht imstande überall die Einhaltung der 3G-Regeln zu prüfen
Grabner spricht sich deshalb dafür aus, dass bei 3G-Veranstaltungen auch Geimpfte getestet werden. Er verwies auf die Verordnung des Landes, die voraussichtlich am 13. November erneuert wird. „Wobei mit nicht allzu gravierenden Einschränkungen zu rechnen sein wird.“ Bei Sportveranstaltungen solle die 3G-Regel für Besucher gelten. Könne der Abstand nicht eingehalten werden, gelte Mund-Nasen-Schutz. „Verantwortlich für die Kontrolle sind die Gesundheitsämter. Doch da sage ich ganz deutlich: Das ist von uns nicht zu gewährleisten“, so Grabner. „Diese personellen Kapazitäten haben wir nicht und werden wir auch perspektivisch nicht vorhalten.“