Girls Day in Bitterfeld Girls Day in Bitterfeld: In die Arbeit reinschnuppern

Bitterfeld/MZ/CZ - Girls, Girls, Girls - der Hit aus den 70ern ist im 21. Jahrhundert angekommen und sollte wohl mal Boys, Boys, Boys heißen. Oder könnte ganz im Sinne der Gleichberechtigung zu Boys and Girls umbenannt werden. Um allen gerecht zu werden, heißt der frühere Girls’ Day nun schlicht und einfach Zukunftstag.
Renate Löffler vom Schülerlabor des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) ist mit der „Zukunft“ zufrieden. Die jungen Leute, die sich dort am Donnerstag auf die Experimente einließen, waren interessiert und hatten wohl auch viel Spaß, zieht sie Bilanz. Acht Jugendliche im Alter von zwölf und 13 Jahren tauschten das Chemielabor mit dem Unterrichtsraum. Diese wollten - bis auf Paul Famulla vom Bitterfelder Europagymnasium, der schon genau weiß, was er will: nämlich Medizin studieren - einfach mal reinschnuppern.
Genau wie zwei Autoren dieses MZ-Artikels - Lisa Geipel und Leon Panniger vom Walther-Rathenau-Gymnasium. Für sie begann ein „Arbeitstag“ in der MZ-Lokalredaktion Bitterfeld. Lesen, recherchieren, layouten, schreiben, wieder lesen, Informationen ins Internet stellen - am besten alles zur gleichen Zeit. Nur der Journalist beherrscht das Chaos, haben die Nachwuchs-Redakteure erfahren können und einiges mehr. Nämlich, dass die TGZ-Bekanntschaft mit Doreen Hanke von der Anne- Frank-Schule, Aleen Kindler von der Sekundarschule I, Jelle Willemsen und Paul Famulla vom Europagymnasium zwar kurz, aber dennoch informativ war.
Interessant zu erfahren, was ihre Beweggründe waren, den Zukunftstag hinter Bunsenbrenner und Reagenzgläsern zu verbringen. Renate Löffler und das Schülerlabor-Team halfen, mehr von dem zu verstehen, was ihnen im Alltag begegnet. Zum Beispiel: Warum steigt warmes Wasser nach oben? Oder: Wie funktioniert ein Klärwerk? „Unser Ziel ist es, Kinder für die Naturwissenschaften zu begeistern“, erzählt die Laborleiterin. Ein Bindeglied zwischen Industrie und Schule zu sein, das sei eine wichtige Aufgabe.
Schüler sollten nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis erleben. Dafür biete man im Schülerlabor beste Voraussetzungen. Die würden jedoch nicht so viele nutzen. Zum Beispiel kämen mehr Klassen aus Schulen anderer Regionen als jene, die hier vor Ort sind. „Obwohl wir doch gleich um die Ecke liegen. Mitten im Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen.“ Löffler ermutigt Schüler aber auch Lehrer, das Angebot wahrzunehmen. Des weiteren würde sie sich wünschen, dass Unternehmen vor Ort die Forschungsstätte mehr unterstützen. „Denn auch für sie machen wir den Nachwuchs neugierig.“
