Flüchtlinge in Bitterfeld-Wolfen: Flüchtlinge in Bitterfeld-Wolfen: Daniel Roi und Petra Wust streiten via Facebook

Wolfen - Zwischen dem AfD-Fraktionschef im Stadtrat von Bitterfeld-Wolfen, Daniel Roi, und Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) ist es zu einem kurzen Schlagabtausch über den Umgang mit der Flüchtlingsproblematik gekommen. Ungewöhnlich daran ist, dass er öffentlich auf Facebook geführt wurde.

Roi hat in einem öffentlichen Brief an die OB den fehlenden Informationsfluss seitens der Stadtverwaltung kritisiert. „Ich bringe hiermit meinen Unmut zum Ausdruck!“, heißt es in dem Schreiben, das Roi auch auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte. Er wisse, dass weder die Zuweisung von Wohnungen an Flüchtlinge ohne „Anspruch auf Asyl“ noch die Einrichtung des Bahnhofs als „dauerhaftes Drehkreuz für Flüchtlinge“ in der Verantwortung der OB liegen. „Dennoch stellt sich die Frage, warum man von Ihnen nichts sieht und nichts hört!?“ Roi moniert fehlende Infos seitens des Rathauses zum Bahnhofs-Drehkreuz oder zur Idee der Unterbringung im WK 4.4 in Wolfen-Nord, wovon selbst der Stadtrat keine Kenntnis erlangt habe. Die OB solle „dringend Ihre seit Jahren erfolgreich praktizierte Strategie des Aussitzens“ überdenken.

Die Antwort gibt die Oberbürgermeisterin ebenfalls in aller Öffentlichkeit - auf der Facebookseite der Stadt. In dieser schwierigen Zeit sei mehr denn je ein konstruktives Zusammenwirken aller demokratisch gewählten Kräfte im Sinne unserer Stadt gefragt.

„Konstruktive Ideen zur Bewältigung der großen Herausforderungen, vor denen wir momentan alle gemeinsam stehen, sind dabei immens wichtig“, kritisiert Wust indirekt das Vorhalten von Roi. Doch Kritik um der Kritik Willen erscheine ihr nicht lösungsorientiert. Roi solle seine Fragen doch bitte „an der richtigen Stelle“ stellen. Als Kreistagsmitglied und Mitglied der Arbeitsgruppe Asyl erhalte er Informationen an erster Stelle. „Bitte stellen Sie diese im Sinne der Sache den Gremien der Stadt Bitterfeld-Wolfen zur Verfügung.“ (mz/cze)