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E-Mobilität Großansiedlung in Bitterfeld-Wolfen: Spatenstich für moderne Lithium-Raffinerie

Firma AMG Lithium investiert für erstes Produktionsmodul 120 Millionen Euro. Vier weitere Bereiche sollen folgen. Im Chemiepark entsteht ab Ende nächsten Jahres eine wichtige Komponente für Batterien in Elektroautos. Doch das ist erst der Anfang. Zum Start sollen 80 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Von Frank Czerwonn Aktualisiert: 11.05.2022, 18:13
AMG-Vorstandschef Heinz Schimmelbusch, Ministerin Lydia Hüskens und OB Armin SChenk setzen in Bitterfeld-Wolfen die ersten Spatenstiche für die erste europäische Lithiumraffinerie.
AMG-Vorstandschef Heinz Schimmelbusch, Ministerin Lydia Hüskens und OB Armin SChenk setzen in Bitterfeld-Wolfen die ersten Spatenstiche für die erste europäische Lithiumraffinerie. (Foto: MZ)

Wolfen/MZ - In Bitterfeld-Wolfen entsteht die erste Lithium-Raffinerie Europas. Am Mittwoch erfolgte der offizielle Baustart mit dem ersten Spatenstich, den Heinz Schimmelbusch, Vorstandsvorsitzender der Advanced Metallurgical Group (AMG), Sachsen-Anhalts Infrastruktur-Ministerin Lydia Hüskens (FDP) und Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) vollzogen.

Einweihung für Ende 2023 geplant

Die Tochterfirma AMG Lithium errichtet im Chemiepark diese hochmoderne Anlage, in der Lithiumhydroxid gewonnen wird. Dies ist ein wichtiger Baustein für die Produktion von Batterien für Elektroautos. Konkret kommt er bei den Kathoden zum Einsatz. Für den Bau des ersten von insgesamt fünf geplanten Modulen investiert die Firma 120 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr 2023 soll die Anlage eingeweiht werden.

Den Ausgangsstoff Lithium gewinnt AMG in einer eigenen Miene in Brasilien. Es wird dort jedoch nur zu einem Vorprodukt umgewandelt. Derzeit geht das so entstandene Material noch nach China, schon bald aber wird ein Teil des Lithium-Vorprodukts hier veredelt. „Im ersten Schritt wollen wir pro Jahr 20.000 Tonnen Lithiumhydroxid in Bitterfeld-Wolfen produzieren“, sagt Heinz Schimmelbusch. Langfristiges Ziel sind in insgesamt fünf Modulen 100.000 Tonnen. Schimmelbusch schätzt, dass im Jahr 2030 im europäischen Umkreis jährlich 600.000 Tonnen benötigt werden.

In erstem Schritt entstehen 80 Arbeitsplätze

Die Entscheidung für den Standort in Sachsen-Anhalt habe auch mit den guten Erfahrungen zu tun, die AMG bereits in Zeitz gemacht habe. Zudem brauche man erstklassige Fachkräfte, denn bei Lithiumhydroxid handele es sich „um ein Hightech-Produkt“, so Schimmelbusch. Da müsse technisch bei der Herstellung alles passen.

Zirka 80 Arbeitskräfte werden für die Produktion im ersten Modul, das 130 Meter lang sein wird, benötigt. Zudem entstehen bis 2023 auch ein Lager, ein Labor, sowie Räume für die Instandhaltungstechnik.

Technologie hilft beim Energiewandel

Ministerin Hüskens betonte, dass die Firma AMG gut zu Sachsen-Anhalt passe. „Denn sie sorgt mit dafür, dass wir unabhängig von fossilen Energieträgern werden und der Wandel hin zu erneuerbaren Energien gelingt.“ Dabei spielten Energiespeicher wie Batterien eine entscheidende Rolle.