1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Bitterfelder Berufsschüler sammeln im Laufen Geld für Ukraine-Flüchtlinge - wofür es eingesetzt wird

Spendenlauf um den Schulhof des Berufsschulzentrums Bitterfelder Berufsschüler sammeln im Laufen Geld für Ukraine-Flüchtlinge - wofür es eingesetzt wird

Eine Runde oder 100: Die Azubis und Schüler hatten unterschiedliche Ziele. Dabei unterstützt auch eine Bitterfelder Firma

Von Andrea Dittmar Aktualisiert: 28.03.2022, 14:47
Manche BbS-Schüler laufen 100 Runden, manche eine: Doch der Wille für das gute Ergebnis zählt am Ende, um Geld zu sammeln.
Manche BbS-Schüler laufen 100 Runden, manche eine: Doch der Wille für das gute Ergebnis zählt am Ende, um Geld zu sammeln. Foto: André Kehrer

Bitterfeld/MZ - Zwei, drei Runden um den Schulhof der Berufsbildenden Schulen Bitterfeld hat sich Pascal Steiner vorgenommen. Selbst mit seinen Krücken. Schließlich läuft seine ganze Fachoberschulklasse mit, gesponsert von Schulleiter Rainer Woischnik. „Es ist ja für den guten Zweck“, sagt der junge Mann mit der Startnummer 124 am T-Shirt. Denn die Summe, die zusammenkommt, ist für Flüchtlinge aus der Ukraine gedacht.

148 Schüler der BbS sind beim Spendenlauf an den Start gegangen - manche in Sportkleidung mit Vereinslogos auf dem Rücken, andere in Jeans. „Der Spendenlauf ist Teil unserer Projektwoche zu Schule ohne Rassismus“, erklärt Vertrauenslehrerin Heike Burschitz. Mit Megafon steht sie im Startbereich und gibt den motivierten Läufern noch einige Hinweise. „Da steckt viel Planung drin, denn unsere Schüler sind auch nicht immer zur gleichen Zeit da.“

Umso mehr freut sie, wie viele sich beteiligen. Andere Klassen hätten im Vorfeld schon Geld gesammelt, Azubis haben in ihren Firmen angefragt, ob sie unterstützt werden. Auch das Unternehmen Addcon, das im Chemiepark seinen Sitz hat, ist auf den Lauf der Schüler aufmerksam geworden. „Wir haben dafür die Aktion ’Laufend helfen’ entwickelt“, erklärt Marketing-Leiterin Maria Bruder. Pro laufendem Schüler gehen zehn Euro an die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bitterfeld. „Dort fehlte es an Finanzen.“

Beim Start der Gruppen herrscht Gedränge.
Beim Start der Gruppen herrscht Gedränge.
Kehrer

Man habe ein Zeichen setzen wollen und dabei regionale Partner gesucht. Dazu kommt: Die Firma hat selbst vom Krieg betroffene Mitarbeiter in der Ukraine, sagt Maria Bruder und dankt den Schülern für die tolle Aktion. „Einige haben schon angekündigt, 100 Runden zu laufen. Aber es geht ja nicht darum, Schnellste oder Erster zu sein“, gibt Heike Burschitz den 148 Läufern auf den Weg. 100 Runden haben sich Marie Kümmel, Sophie Zwiener und ihre Klassenkameradinnen der Fachoberschule nicht vorgenommen. „Wir wollen was Gutes tun und haben uns schon an anderen Aktionen beteiligt. Außerdem laufen wir gern.“ Die Voraussetzungen sind dafür ideal: Strahlender Sonnenschein am blauen Himmel, keine Wolke ist zu sehen.

1.520 Euro stehen zum Schluss auf dem Spendenscheck von Addcon. „Damit wollen wir Lücken schließen“, sagt Melanie Reichelt von der DLRG. An dem aktuellen Punkt der Hilfen für Geflüchtete seien Geldspenden wichtig. So könnten etwa Herde für eine Wohnungseinrichtung besorgt werden - das habe nicht jeder Spendenwillige schließlich einfach so rumstehen. Auch am Kulturpalast hatte der Hilfsdienst die Sammlungen unterstützt, Mitglieder helfen in der Bitterfelder Erstaufnahmeeinrichtung.

Als Stärkung sind auch Grillwürstchen eingeplant. „Eine kleine Motivation“, erklärt die Vertrauenslehrerin Burschitz. Die Projektwoche, sagt sie, dient auch dazu, den Titel als „Schule mit Courage“ zu verteidigen - seit Jahren werden immer wieder Themenwochen durchgeführt. Die Projekte, mit denen sich die BbS gegen Rassismus und Ausgrenzung positioniert, sollen immer möglichst viele Schüler ansprechen. „Und Sport verbindet.“ Gedacht war das Geld ursprünglich als Unterstützung für Hilfsaktionen, die Flüchtlinge im Mittelmeer schützen.