«Aufbruch» mit neuem Auto
BITTERFELD/MZ. - Im August wird der Verein, der in der Niemegker Straße in Bitterfeld eine Tagesstätte unterhält, sieben Jahre alt. "Unser Start war nicht einfach", erinnert sich Siegfried Birkholz, Geschäftsführer und 2. Vorsitzende des Vereins. 21 Euro in der Mitgliedskasse, das Mobiliar war gebraucht.
Doch die Idee und das Anliegen des Vereins waren stark genug. Derzeit kümmern sich sechs ausgebildete Mitarbeiter um 24 Klienten, informiert Birkholz. Am Dienstag nun bekam der 13 Mitglieder zählende Verein Unterstützung. Rollende Hilfe, die die Betreuer gern annehmen. Vorstandsassistent Gerd Riegel und Vertriebsleiter Jörg Mase von der Volksbank Köthen-Bitterfeld übergaben den Autoschlüssel für einen VW Fox.
"Genossenschaftliche Verantwortung bedeutet auch Verantwortung für die Region zu übernehmen", sagt Riegel. "Ganz bewusst haben wir uns für den Verein "Aufbruch" entschieden, der mit seiner Arbeit dazu beiträgt, dass soziales und gesellschaftliches Engagement spürbar wird", erläutert er. Insgesamt 55 VW Fox wurden von der Genossenschaft in 40 Städte Sachsen-Anhalts, Brandenburgs und Niedersachsens an Einrichtungen verschenkt, die soziale und kulturelle Einsatzbereitschaft zeigen. Im Geschäftsjahr 2008 vergab die Volksbank etwa 8 500 Euro aus den Reinerträgen des Gewinnsparens an gemeinnützige Einrichtungen im Gebiet Anhalt-Bitterfeld, hieß es. "Ruckzuck" sei man mit dem Auto schnell mal in der Stadt, freut sich Birkholz. Denn es gebe viel zu tun für sein Team.
Die Tagesstätte öffnete an fünf Tagen in der Woche von 7.30 bis 15.30 Uhr. Die Menschen, die hier betreut werden, kommen meist aus dem Altkreis Bitterfeld, erzählt Birkholz. Welches Hilfsangebot die Klienten erhalten, hänge von ihrem Krankheitsbild, ihren Defiziten und Problemen ab.
Hilfe gebe es unter anderem bei der Bewältigung lebenspraktischer Aufgaben im Alltag wie Einkäufe tätigen oder Haushaltstraining. Gedächtnistraining, Bewegungspädagogik, all das seien Möglichkeiten Schritt für Schritt zu helfen. Darin sieht auch die Bitterfelderin Kerstin Aschenbrenner ihre Aufgabe. Eine, der sie sich gern stellt. Natürlich gebe es auch Tage an denen man an seine Grenzen stößt, meint sie nachdenklich. Aber es sei auch eine dankbare Arbeit. Viele Menschen habe sie schon im Domizil in der Niemegker Straße willkommen geheißen, viele verabschiedet. Ein wenig Herzschmerz war immer dabei, wenn die vertrauten Gesichter nicht mehr kamen, sagt sie. Denn für einige von ihnen wurde die Tagesstätte zu ihrem zweiten Zuhause, ist sich Frau Aschenbrenner sicher.