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Kampf gegen das Virus Andrang trotz Schnee und Frost: Ärztin und Neubi organisieren Impftag in Bitterfeld

Auch ein örtlicher Verein profitiert von der Aktion.

Aktualisiert: 13.12.2021, 09:35
Ein Pieks zum Schutz vor dem Coronavirus: Yvonne Kassik (r.) impft Wolfgang Hahn (l.) aus Beyersdorf.
Ein Pieks zum Schutz vor dem Coronavirus: Yvonne Kassik (r.) impft Wolfgang Hahn (l.) aus Beyersdorf. (Foto: André Kehrer)

Bitterfeld/MZ - Bratwurst, Heißgetränke - und dazu eine Corona-Schutzimpfung. Trotz Schnee und frostiger Temperaturen haben sich am Samstag mehrere hundert Menschen in der Bitterfelder Burgstraße gegen das Virus immunisieren lassen.

Dafür hatte Ärztin Yvonne Kassik in ihrer dortigen Praxis einen außerplanmäßigen Impftag organisiert, gemeinsam mit der Wohnungsgesellschaft Neubi und weiteren Helfern. Die Aktion diente mehr als nur einem guten Zweck. So wurden vor Ort auch Verpflegung ausgereicht und Spenden für den Verein „Kunstverein und Jugendkunstschule Bitterfeld Kreativ“ gesammelt.

Entstanden ist die Idee wegen der anhaltend hohen Nachfrage nach Corona-Auffrischungsimpfungen

Entstanden ist die Idee wegen der anhaltend hohen Nachfrage nach Corona-Auffrischungsimpfungen. „Wir impfen auch in der Woche jeden Tag und haben so einen extremen Ansturm, dass wir gesagt haben: Wir machen da noch etwas vor Weihnachten“, erzählt Kassik. Man wolle, dass möglichst viele Menschen geschützt in die Weihnachtstage gehen können.

Zunächst hatte Kassik die Neubi, Eigentümerin des Quartiers in der Burgstraße, deshalb nur über die erwarteten Schlangen vor der Praxis informiert. Doch die Wohnungsgesellschaft sagte gleich ihre Unterstützung zu. So wurden vor dem Wohnblock am Samstag nun mehrere Zelte aufgestellt, die frisch geimpften Bürger erhielten zusätzlich noch einen kostenlosen Imbiss. 20 Helfer machten freiwillig mit. Auch die Bitterfelder Flora Apotheke klinkte sich ein und organisierte ausreichend Impfstoff.

Genug Impf-Dosen vorhanden, um alle der rund 300 Menschen zu versorgen

„Die Zusammenarbeit hat da im Vorfeld gut geklappt“, sagt Kassik. So waren genug Dosen vorhanden, um alle der rund 300 Menschen zu versorgen, die sich im Vorfeld bei der Praxis angemeldet hatten. Kurzentschlossene konnten ebenfalls noch spontane Auffrischungsimpfungen ergattern. Und auch die eine oder andere Erstimpfung wurde gespritzt. Etwa bei Elisabeth Mieth, die im selben Haus wohnt. Ihr ermöglichte die Aktion vor Ort nun, sich gegen das Virus zu schützen - „weil ich vorher nicht rausgekommen bin“, wie Mieth sagt. Gesundheitliche Probleme erschwerten längere Wege.

Und nicht nur Menschen wie sie konnten sich am Samstag freuen. Auch der Verein „Kunstverein und Jugendkunstschule Bitterfeld Kreativ“ profitiert von dem Impftag. Für jede verimpfte Dosis spenden Kassik und die Neubi je einen Euro an diesen. „Dass wir so gut gefördert werden, ist für uns natürlich ein Fünfer im Lotto“, sagt Emilie Meißner vom Verein. Seit 25 Jahren schafft jener vor Ort Kreativangebote für Kinder und Jugendliche. In den Räumlichkeiten in der Weinbergstraße und der Röhrenstraße können sie sich unter Anleitung auf Malpapier und Leinwand ausprobieren.

Impfen, damit Einschränkungen wieder zurückgenommen werden

„Hier können sie mit Techniken arbeiten, die in der Schule nicht ermöglicht werden können“, erklärt Meißner und nennt Aquarelle oder Acrylfarben als Beispiele. Insbesondere richtet sich das Angebot auch an Heranwachsende aus sozial schwachen Familie sowie an Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Doch um diese Projekte zu finanzieren, muss der Verein stets auch Eigenmittel erwirtschaften.

Die Spenden von Arztpraxis und Neubi „kommen uns da natürlich sehr zugute. Durch Corona ist vieles weggefallen“, sagt Meißner. Glücklicherweise haben man die Arbeit mit den Kindern auch während der Pandemie weiterführen können. Aber: „Wir mussten uns schon ganz schön einschränken.“ Damit sich das ändert, muss geimpft werden - so wie am Samstag