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Feinschliff an Kurven und Kanten Am Poucher Ufer des Goitzschesees ist ein Skatepark im Entstehen

Von Ulf Rostalsky 22.06.2021, 14:02
Am Poucher Ufer des Goitzschesees entsteht der Skaterpark als erster Teil der großen, generationenübergreifenden Freizeitanlage.
Am Poucher Ufer des Goitzschesees entsteht der Skaterpark als erster Teil der großen, generationenübergreifenden Freizeitanlage. Foto: André Kehrer

Pouch - Der Skatepark am Poucher Ufer des Goitzschesees nimmt Form an. Erste Rampen sind zu sehen, auch eine Halfpipe ist im Rohbau zu erkennen. „Wir liegen gut in der Zeit“, sagt Marco Buhlmann vom Holzwerk Oranienbaum. Die Firma hat sich auf Entwicklung und Bau von Skateparks spezialisiert und will an der Goitzsche ein weiteres Meisterstück abliefern.

Individuelle Gestaltung

Das Besondere des Parks, der Teil einer generationenübergreifenden Freizeitanlage sein soll: Jedes Bauteil ist ein Einzelstück und wird aus Beton modelliert. Das macht den Park mit Miniramps, dem Streetparcours und der sogenannten Flow-Section nicht nur individuell und zum weiteren Magneten für die Skaterszene der Region. „Der ganze Park wird durch die Betonausführung auch relativ wartungsarm“, erzählt Buhlmann.

Das wiederum spielt wie im Falle Pouch den Kommunen in die Karten. Anders als etwa in Wolfen-Nord wo Rampen und Co. fast durchweg mit eigens gefertigten Blechen belegt und damit ein Dauerpflegefall sind, sind die Betonbauten an der Goitzsche robust.

Und eben individuell, weil sie tatsächlich Stück für Stück von Hand entstehen. Für vorbereitende Arbeiten war in Pouch die Gräfenhainichener Firma Heku Bau zuständig. Den Feinschliff übernehmen die Holzwerker aus Oranienbaum. Die sind handwerklich gut aufgestellt, schneiden, biegen, schweißen und schleifen routiniert am Metall. Sie sind aber allesamt auch vom Fach.

„Alles Skater“, meint Buhlmann und sieht darin einen großen Vorteil. Sie tragen den Beton nicht einfach nur nach Plan auf. Sie machen alles mit viel Gefühl und dem Auge für den eigenen Sport. Schicht für Schicht geht es voran. Beton, Wasser, Glätteisen und wieder Beton. Ein Mammutprogramm, das keine Pausen zulässt. Ein Element wird am Stück geformt. „Und am Ende verbinden wir alles, stellen den Boden zwischen den Elementen her“, sagt Buhlmann. 14 Tage arbeitet er mit seinen Mitarbeitern bereits in Pouch. Weitere zwei Wochen sind eingeplant. Danach muss der Beton mehrere Wochen aushärten. „Ende Juli sollte die Anlage nutzbar sein“, sind die Baumeister sicher.

Wie es mit der gesamten Freizeitanlage weitergeht, erklärt Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos). Er hatte sich von Anfang an für das Vorhaben eingesetzt, sich von Jugendgemeinderäten vor den Karren spannen lassen und am Ende zusammen mit dem Nachwuchs die nötigen 70.000 Euro Eigenmittel über Spenden eingeworben. Gut 300.000 Euro steuerte das Land als Fördergeld hinzu. Damit soll neben dem Skatepark zunächst auch eine Workoutanlage installiert werden. Auch von einer vernünftigen Wegeanbindung ist die Rede. „Alles für dieses Jahr vorgesehen“, sagt der Verwaltungschef.

Warten auf weitere Highlights

In Sachen Bolzplatz und Miniatur-Kletterfelsen muss er jedoch auf die Bremse treten. Wegen des enormen Preisanstiegs auf dem Bausektor reicht dafür mit großer Wahrscheinlichkeit das Geld nicht. „Wir werden beide Maßnahmen auf nächstes Jahr verschieben“, sagt Giebler. (mz)