Inbetriebnahme am 1. Mai in Peißen Nur eine kleine Feier mit Maske
Bei Gottesdienst soll die restaurierte Turmuhr wieder in Betrieb genommen werden. Dazu beigetragen haben auch viele Einwohner mit ihren Spenden.

Peißen - Noch einmal verschieben? Oder gar ganz absagen? Nein, das kommt für Ivonne Gutzeit nicht in Frage. Die restaurierte Kirchturmuhr in Peißen soll am Samstag, 1. Mai, 14 Uhr, bei einem festlichen Gottesdienst eingeweiht werden. Es soll zwar alles etwas kleiner und ruhiger ablaufen als ursprünglich geplant. Aber dass die Uhr nach vielen Jahren wieder richtig tickt, sei ein erfreuliches Ereignis, das in einem entsprechenden Rahmen begangen werden soll, sagt die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates. Zudem möchte sie bei dieser Gelegenheit auch all jenen danken, die daran beteiligt waren, dass die Uhr wieder funktioniert.
„Die Uhr ist auch ein Zeichen der Hoffnung“
Eigentlich war ein solcher Gottesdienst schon am 18. April geplant. Aber aufgrund der Corona-Beschränkungen war die feierliche Wiederinbetriebnahme verschoben worden. Auch wenn die Bedingungen kaum anders sind als vor zwei Wochen, will Ivonne Gutzeit nun an dem Termin am Samstag festhalten. Und jeder, der dabei sein möchte, sei willkommen. Denn in erster Linie sei es ein Gottesdienst. „Die Uhr ist auch ein Zeichen der Hoffnung“, meint Ivonne Gutzeit. Ein Zeichen, dass diese schwierige Zeit mit Corona überwunden wird.
Anders als einst geplant, wird es zur Wiederinbetriebnahme aber keine Führung zum Uhrwerk mit Uhrmacher Helmut Ebert geben. Auch die Bläser-Gruppe wird nicht spielen. Dafür aber sollen die Kinder der Kinderkirche ein Lied singen und auch eine Solo-Sängerin wird auftreten. Zum Gottesdienst selbst muss natürlich ein medizinischer Mundschutz getragen werden, weist Ivonne Gutzeit hin. Und sie bittet alle Besucher, im Vorfeld, ihre Namen und Kontaktdaten auf einen Zettel zu schreiben, die eingesammelt und später auch wieder vernichtet würden. „So wollen wir vermeiden, dass sich lange Schlangen bilden, weil sich erst alle auf Listen eintragen müssen.“

Vor mehr als einem Jahr hatten Ivonne Gutzeit und andere Mitglieder des Gemeindekirchenrates damit begonnen, Geld für die kaputte Uhr zu sammeln. Den Anstoß dafür hatte eigentlich Sturmtief „Sabine“ gegeben, das im Februar 2020 auch über Peißen gezogen war und nicht nur das Kirchendach beschädigt, sondern auch einen Zeiger der Uhr abgebrochen hatte. Mehr als 45.000 Euro hat die Instandsetzung der Peißener Kirchturmuhr der berühmten Firma Fuchs aus Bernburg, die auch die Blumenuhr vor dem Bernburger Rathaus geschaffen hat, gekostet. Ein Teil der Kosten konnte tatsächlich durch Spenden gedeckt werden. Denn nicht nur zahlreiche Peißener haben die Reparatur finanziell unterstützt, sondern auch der Betreiber des Erdgasspeichers.
Uhrmacher Helmut Ebert aus Beesenstedt hatte seit November vergangenen Jahres nicht nur das Uhrwerk überholt und modernisiert, sondern auch die verrosteten Zifferblätter, die noch aus den 1970er Jahren stammen, aufgearbeitet und neu gestrichen. Auch die original römischen Ziffern, die einst die Uhr zierten, zuletzt aber durch Striche ersetzt waren, hat Ebert wieder aufgemalt. Zu guter Letzt waren Anfang März auch die neuen Zeiger eingebaut worden. Auch die Schallluken waren erneuert und die Klangschalen aufgearbeitet worden. (mz)