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Mit allen Salzwassern gewaschen

Von Carsten Steinborn 28.11.2006, 18:20

Nienburg/MZ. - Jetzt hat sich Frank Nowotnig auf der Ostsee vor Laboe den Landesmeistertitel Sachsen-Anhalts im Mehrkampf gefischt. Beim Fischen mit Naturködern und Kunstködern lief es an beiden Tagen auf der MS "Kerheim II" optimal. Am ersten Tag konnten zwölf Plattfische und zwei Dorsche den Wattwürmern nicht widerstehen. Am zweiten Tag fing er neun Dorsche auf Pilker. Nun geht es zu den Deutschen Meisterschaften. "Wenn es die Zeit erlaubt", sagt Nowotnig, der als Betriebsleiter des Putz- und Mörtelwerkes der Firma Schwenk beruflich stark eingespannt ist.

Es war 1990, als der Nienburger vom Meeresangelvirus infiziert wurde. Bei einem Pfingsturlaub mit der Familie in Dänemark, nach der Wende endlich möglich, buchte er eine Ausfahrt auf das Gelbe Riff, einem der besten Fischgründe im Skagerak zwischen Dänemark und Norwegen. Er fing bei Windstärke acht einen Dorsch und war klitschnass. "Das tust du dir nie wieder an!" hatte er sich damals geschworen.

Nur ein halbes Jahr später stand Nowotnig wieder auf Bootsplanken. Diesmal auf der MS "Blauort" vor Helgoland zum Wrackangeln. Das Ergebnis: zwei Dorsche und wieder klitschnass. Und wieder der Schwur "Nie wieder!" Doch bei den Anglern im Kreis setzte Anfang der 90er Jahre ein regelrechter Meeresangelboom ein. Und da war dann auch der Nienburger wieder mit von der Partie.

So stehen mehrmals im Jahr Ausfahrten mit dem Meeresteam des Anglervereins, dessen Vorsitzender Nowotnig seit 1990 ist, im Terminkalender. Dann geht es auf die Ostsee und nach Norwegen. Ausfahrten von Kiel und Sassnitz brachten ihn im Jahr 2000 auf die Idee, bei Wettkämpfen gegen die Meeresprofis des Landes anzutreten. "Ein Platz unter den ersten zehn war mein Ziel", sagt er.

Doch vor zwei Jahren war es knapp. Da griff der Nienburger das erste Mal nach dem Meistertitel. Beim Angeln mit Kunstködern fing er 19 Dorsche und siegte, auf Naturköder waren es 16 Platte und zwei Dorsche. Das bedeutete für ihn Platz zwei. In der Gesamtabrechnung hatten nur fünf Zentimeter Fisch zum Gesamtsieg gefehlt.