1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Freizeittrend Geocaching: Freizeittrend in Bernburg: Wer suchet der findet

Freizeittrend Geocaching Freizeittrend in Bernburg: Wer suchet der findet

Von Sophie Elstner 03.01.2017, 08:30
Hier ein gefundener Behälter in der Karlstraße.
Hier ein gefundener Behälter in der Karlstraße. Engelbert Pülicher

Bernburg - Manch einer hat sie vielleicht schon mal gesehen, die Menschen jeden Alters, die mit einem kleinen elektronischen Gerät in der Hand scheinbar planlos umherlaufen. Plötzlich beginnen sie, an den wahnwitzigsten Orten etwas zu suchen - ganz so, als hätten sie etwas Wertvolles verloren. Und nein, die Rede ist nicht von den vielen Pokemon-Jägern und -sammlern, die noch immer in den Straßen unterwegs sind.

Ein Benutzerprofil für Groß und Klein nötig

„Geocaching“ nennt sich der Trend, eine moderne Schatzsuche für Groß und Klein. Dabei werden sogenannte „Geocaches“, kurz „Caches“ gesucht - Behälter in allen Formen und Farben, die mindestens ein Logbuch enthalten, in das sich der glückliche Finder am Ende der Suche eintragen darf.

Alles, was man dazu braucht, ist ein Benutzerprofil auf einer der offiziellen Geocaching-Seiten im Internet sowie ein GPS-fähiges Gerät. Das kann ein Smartphone sein, oder ein spezielles GPS-Gerät. Auch einen Stift und etwas Papier sollte man dabeihaben.

Vor der Suche schlau machen

Hilfreich ist es, sich vor Beginn der Suche im Netz schlau zu machen, denn das Finden einiger Caches bedarf einer gewissen Vorbereitung. Nicht alle Dosen sind gleich einfach zu finden und bei einigen muss man sich die Zielkoordinaten sogar erst „erarbeiten“.

Auf einer virtuellen Karte sind die Verstecke eingezeichnet - für Bernburg und das nähere Umland existieren schätzungsweise über 100 Markierungen. Zwei in der Talstadt  sollten nun gefunden werden, denn das Suchfieber hatte auch die MZ-Lokalredaktion gepackt.

Marienkirche: Dieser Cache führt an die Marienkirche in der Talstadt. Ganz in der Nähe befindet sich eine große Wiese, ein Parkplatz und auch ein Parkhaus. In der Beschreibung auf der Internetseite ist nachzulesen, dass die Kirche eine gotische ist.

„Die Marienkirche ist der bedeutendste sakrale Bau in Bernburg. Durch seine Feinarbeit, vor allem beim Maßwerk der Fenster, gilt die Kirche als schönster und reichster Bau der Spätgotik in Anhalt, der noch erhalten ist“, heißt es weiter.

Zudem findet man den Hinweis, dass die Plastikdose, in dem sich das Logbuch befindet, mit einem Magneten befestigt ist. Nach längerer Suche und einem beherzten Zufassen war der Cache gefunden und das Logbuch saniert. Der Ausblick auf die Marienkirche belohnte zusätzlich.

Schlossblick: Mit einem Panorama über die Saale und das Bernburger Schloss lockt dieser Cache. Ganz in der Nähe steht eine Parkbank, auf der es sich durchaus eine Weile aushalten lässt. Die Suche des Geocaches führt dann allerdings ein Stück weg von der Bank, hinein ins Wäldchen.

Hier zeigen ausgetretene Wege, dass schon einige andere Schatzsucher unterwegs waren, die Dose zu finden. Dem geübten Auge bleibt hier allerdings nichts verborgen, und so dauert die Suche im Unterholz nicht allzu lange. Wer sich jedoch vielleicht zum ersten Mal dieser Freizeitbeschäftigung widmet, könnte hier durchaus den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Franz-Mehring-Schule: Hier war ein ganz genaues Auge vonnöten, um den Cache zu finden. Es handelt sich nämlich dabei um eine winzige schwarze Dose, die mit einem Magneten befestigt ist, ein sogenannter Nano-Cache. Der Papierstreifen, auf den der Name eingetragen wird, ließ sich leider nicht gut aus der Dose herausnehmen, doch irgendwann war das Papier unterzeichnet und der Cache wieder an seinem Ort. Hier war es von Vorteil, größer als 1,70 Meter zu sein, musste man sich ganz schön nach dem Versteck strecken.

Umgang mit gefundenen Dosen

Auch, wenn das Geocachen nicht illegal ist, sollte man beim Dosensuchen tatsächlich nicht so viel Aufsehen erregen. Menschen, die mit der modernen Schatzsuche nicht vertraut sind, könnten absichtlich oder unabsichtlich die Dosen finden, für Müll halten und entsorgen - für den nächsten Cacher bleibt dann nichts mehr zum Entdecken übrig.

Abschließend sei betont, dass hinter dem Verstecken und Pflegen der Geocaches viel Arbeit von Freiwilligen steckt. Sollte also jemand unbeabsichtigt eine dieser Dosen finden, sollte sie wieder am Fundort zurückgelegt werden.

Denn es passiert häufig, dass die Geocaches spurlos verschwinden. Vielleicht lässt sich der ein oder andere nun auch vom Suchfieber anstecken und möchte sich selbst auf die virtuelle Schatzsuche im Landkreis und darüber hinaus begeben.

Weitere Informationen auf www.geocaching.com (Die Sprache kann links unten auf Deutsch eingestellt werden.) (mz)