Bernburg Bernburg: Schlaglöcher werden provisorisch gestopft
BERNBURG/MZ. - "Wir müssen uns zur Zeit erst einmal mit provisorischen Plomben zufrieden geben", erklärt Dietlind Schmidt-Richter, die Leiterin des städtischen Tiefbauamtes. Es sind vor allem die stark belasteten Hauptverkehrsstraßen, die der Amtsleiterin derzeit zu schaffen machen. Wenn die ersten Löcher gestopft sind, reißen schon die nächsten wieder auf, weiß sie.
Die Grönaer Landstraße und die Ilberstedter Straße sind Beispiele für solch stark belastete Straßen, die während des Winters aber nur grob geflickt werden können. Die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes verwenden dafür so genanntes Kaltmischgut auf Asphaltbasis. Bei dieser Methode ist es nicht notwendig, die Asphaltmasse vor Verarbeitung zu erwärmen. "Die Löcher werden gesäubert und loses Material heraus genommen, danach wird die neue Masse festgestampft", erläutert Bauhofmitarbeiter Thomas Weschke die Vorgehensweise.
Problematisch durch zahllose Löcher ist auch in anderen Jahreszeiten die Thomas-Müntzer-Straße, für die das Land zuständig ist. Als Umleitung in Richtung Halle hat sie zusätzliche Bedeutung gewonnen. Auch die Wolfgangstraße und die Tolstoiallee, die noch nicht geflickt werden konnten, zählen zur Umgehungsstrecke.
Erst ab dem Frühling sei damit zu rechnen, dass besonders stark ausgefahrene Straßen mit komplett neuen Straßendecken versehen werden, sagt Frau Schmidt-Richter. Welche zusätzliche Hilfe die Stadt dabei vom Land zu erwarten hat, steht gegenwärtig noch nicht fest. "Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir auf fachliche Schätzungen angewiesen", verweist Harald Kreibich, Pressesprecher des Verkehrsministeriums in Magdeburg, auf die Erfahrungen der Straßenmeistereien. Um den groben Rahmen abzuschätzen, würden derzeit Zahlen zusammengetragen. Arbeitsgespräche fänden auch mit dem Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt statt.
"Bei uns geht es nicht darum, die Aufgaben zu übernehmen, die von den Kommunen zu leisten sind", verweist der Pressesprecher auf die Eigenverantwortung der Stadt bei kommunalen Straßen. Besonderen Zeitdruck zur Ermittlung des finanziellen Mehrbedarfs sieht Kreibich nicht. Eine langfristig wirkende Ausbesserung von Winterschäden sei ohnehin erst möglich bei trockenen Straßen und Temperaturen beständig über plus 8 Grad Celsius, sagt der Sprecher des Ministeriums. Auch die Kommunen könnten für dringend erforderliche Straßenausbesserungen erst einmal in den Topf für allgemeine Baumaßnahmen greifen, schlägt Kreibich vor.