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117 Einsatzkräfte beteiligt Alarm wegen Gefahrgutes auf Autohof

20.04.2021, 18:39

Brumby/Bernburg - Die Szenen, die sich am Dienstagabend auf dem Autohof Brumby an der A14 abgespielt haben, erinnerten ein bisschen an einen Hollywood-Streifen: Sirenengeheul durch 25 Feuerwehrfahrzeuge und dann tauchten auch noch Männer in gelben Vollschutzanzügen mitten auf dem Parkplatz der dortigen Aral-Tankstelle auf.

Alarmiert wurden sie gegen 17 Uhr von der Autobahnpolizei. „Eine Streife hatte auslaufende Flüssigkeit an einem Gefahrguttransporter entdeckt“, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei in Hohenwarsleben (Bördekreis) auf MZ-Nachfrage. Weiträumig wurde daraufhin der Parkplatz abgesperrt und 117 Retter aus dem Salzlandkreis rückten an. Denn wie sich herausstellte, hatte der Sattelzug unter anderem Nickelhydroxid geladen - eine chemische Verbindung, die als umweltschädlich gilt und eigentlich zum Galvanisieren und zur Herstellung von Nickelkatalysatoren verwendet wird. Ob und welche Menge von dieser Flüssigkeit auslief, ist offen. „Es ist noch nicht ganz klar, ob es sich tatsächlich um ein Leck gehandelt hat oder ob es nur Kondenswasser war, das heruntertropfte“, so der Sprecher der Autobahnpolizei weiter.

Fest steht bislang nur, dass der Sattelschlepper auf dem Weg zu einer Verwertungsanlage war und mehrere Container mit gefährlichem Abfall geladen hatte. „Es war ein bunter Mix aus gefährlichen Stoffen“, sagte Bernburgs Feuerwehrsprecher Tilo Timplan. Allein die Bernburger waren mit 18 Aktiven ausgerückt und zeichneten für die Erkundung zuständig. So wurden Proben von der auslaufenden Flüssigkeit genommen und unter anderem Luftmessungen durchgeführt. „Wir konnten aber keine Feststellungen machen, die auf eine Gefahr hindeuten“, so Timplan. Dementsprechend konnten die Retter auch Entwarnung geben. Eine Gefahr für Mensch und Natur habe nicht bestanden.

Nichtsdestotrotz sollte der Parkplatz laut Polizeiangaben noch bis Mittwoch weiträumig gesperrt bleiben, um die Ladung luftdicht zu verpacken und abzutransportieren. Unterdessen werden die Proben nun an das Umweltamt übergeben, um genau prüfen zu können, um welche ausgelaufene Flüssigkeit es sich gehandelt hat. (MZ/Katharina Thormann)