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Vom Leben bis in den Tod begleiten

Von HAJO MANN 15.10.2009, 15:20

ASCHERSLEBEN/MZ. - Die Mitglieder der Kammerphilharmonie verzichteten auf ihre Gage.

Sybille Treptow freute sich über die vielen Gäste und begrüßte sie, wie auch ihre 15 Mitstreiterinnen ganz herzlich. Mit der Gründung vor zehn Jahren hätten die Gründerinnen die Hoffnung gehegt, das Sterben wieder in die Mitte des Leben und die Herzen der Menschen zurückzuholen. "Hospiz, das ist ein Verständnis von Leben, zu dem Krankheit, Leiden und Sterben, der Tod und die Trauer dazugehören", erklärte die Chefkoordinatorin. Die Anfänge der Arbeit seien von einem Kommen und Gehen geprägt gewesen. Sehr schnell hätten einige Interessierte festgestellt, dass es sich um eine zeitaufwendige und an die eigenen Grenzen gehende ehrenamtliche Tätigkeit handele. 2004 konnte mit acht Frauen die Ausbildung zum Hospizhelfer begonnen werden. Mit vielen Vorträgen war versucht worden, die Akzeptanz der Partner zu gewinnen. Das sei ein schwerer Weg gewesen, erinnert sich Sybille Treptow noch sehr gut.

Heute sei die Hospizgruppe Ansprechpartner für die beiden Kliniken, Seniorenheimen, Sozialstationen und Seniorengruppen. Ein enges Vertrauensverhältnis gebe es zum Seniorenwohnpark und dem Caritasheim St. Antonius. "Während wir in den Anfangsjahren jährlich fünf Sterbegleitungen nachweisen konnten, sind es jetzt 20 bis 30", konnte Sybille Treptow erfreut feststellen. Obwohl die Arbeit völlig ehrenamtlich sei, entstünden aber Kosten für Weiterbildung, Literatur und Fahrkosten sowie die Klausurtagung in Alterode. Sybille Treptow bedankte sich ganz herzlich bei allen Sponsoren.

Eine optimale Versorgung von Patienten ist nach Meinung von Sybille Treptow nur in einer engen Zusammenarbeit mit den Kliniken, Palliativstationen, Schmerztherapeuten, Hausärzten, Pflegediensten und Seelsorgen möglich. Der Hospizkreis befindet sich in der Trägerschaft des Corneliuswerkes. Das Corneliuswerk betreibt auch eine Diakonie-Sozialstation in Aschersleben. "Damit können in der hiesigen Sozialstation Palliativversorgung mit nachfolgender Hospizbegleitung angeboten werden", so Sybille Treptow.

Abschließend bedankte sich Sybille Treptow bei ihren Mitstreitern für die geleistete Arbeit. "Jedem von uns wünsche ich die Kraft, den kleinen und großen Herausforderungen des täglichen Lebens standzuhalten", so die Hospizchefin.

Nach ihrem Rückblick überbrachten viele Anwesende Grußworte an die Jubilare. Alle bedankten sich für die in den zehn Jahren geleistete Arbeit, hoben ihre Einsatzbereitschaft hervor, lobten die gute Zusammenarbeit und wünschten ihnen Kraft für ihre weitere, schwierige Arbeit. Bevor zum Imbiss gebeten wurde, spielte Lena Sophie Rudolf von der Musikschule ein Klavierstück und das Quartett der Kammerphilharmonie ließ die Kleine Nachtmusik erklingen. Dafür gab es viel Beifall.